SUV erobern den Markt

von Gernot Zenz

Einfach nur von einem Trend zu sprechen wird diesem Phänomen nicht gerecht. SUV dringen in jedes Marktsegment, weil sie auf ihre Stärken setzen.

Eines gleich vorweg: der Allradantrieb allein macht es nicht aus, das Phänomen SUV. Eher im Gegenteil – die meisten dieser oft fälschlich als “Stadtgeländewagen” bezeichneten Fahrzeuge werden mit herkömmlichem Zweiradantrieb ausgeliefert. Wer wirklich ein Auto für den harten Geländeeinsatz braucht, wird mit einem klassischen Sport Utility Vehicle nicht wirklich glücklich. Alle anderen aber schon. Die Qualitäten eines SUV überzeugen einfach. Leicht erhöhte Bodenfreiheit für schlechte oder unbefestigte Straßen zwischendurch, damit verbunden natürlich die erhöhte Sitzposition. Sie erlaubt leichteres Ein- und vor allem Aussteigen und mehr Übersicht im Straßenverkehr. Zumindest solange noch nicht jeder in einem SUV sitzt.

Die Vorteile der erhöhten Bauweise ziehen sich durchs ganze Fahrzeug bis zum Kofferraum. Auch das Ein- und vor allem das Ausladen von schwerer Last ist bei einem Laderaum in angenehmer Höhe natürlich einfacher, als wenn man sich mühsam in die Ladeluke hinunter bücken muss. Abgesehen von den praktischen Attributen vermittelt das Phänomen SUV etwas, wobei sich zum Beispiel ein Kombi viel schwerer tut: Abenteuerlust und Lifestyle. Ein paar bullige Plastikbeplankungen oder die Dachreling, die eh so gut wie nie benutzt wird, geben diesen Fahrzeugen den Stil und die Aura eines echten Abenteurers.

Immer mehr SUV

Hier wird es Zeit, mit einem weit verbreiteten Vorurteil aufzuräumen: SUV sind groß, schwer und schlucken zu viel Sprit. Natürlich gibt es die auch. Immer mehr Neuerscheinungen sind aber eher im Mittelklassesegment angesiedelt, teilweise sogar in der Kleinwagenklasse. Sie unterscheiden sich von herkömmlichen Fahrzeugen dieser Kategorien meist nur durch ein paar Zentimeter mehr Breite und Höhe, was im automobilen Alltag keinesfalls negativ auffällt und für das Fahrgefühl eher positiv ist, weil es neben der Übersichtlichkeit auch ein subjektives Sicherheitsgefühl beim Fahren gibt.

Durch die dynamische optische Gestaltung moderner SUV mit hohen Schulterlinien und dadurch eher kleinen Heckfenstern leidet etwas die Rundumsicht. Eine Rückfahrkamera ist, wenn nicht sowieso schon serienmäßig an Bord, in den meisten Fällen eine sinnvolle Investition. 2018 war jedes dritte verkaufte Auto in Österreich ein SUV und damit erstmals die beliebteste Fahrzeugkategorie im Land. Man muss kein Prophet sein, um die Verlängerung des Siegeszug dieser praktischen Fahrzeuge vorauszusagen. Gründe gibt es dafür genug. Übrigens rechnet Volkswagen damit, dass bereits 2025 jeder zweite vom Unternehmen verkaufte PKW ein SUV ist.

Beitragsbild: Volkswagen AG

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