Fürsorge vom ersten Tag an

von Gernot Zenz

Junghennen sind empfindliche Wesen. Sie zu den besten Legehennen aufwachsen zu lassen, ist die Mission der Prem-Brüder.

Sie ziehen am ersten Tag ihres Lebens im Betrieb von Thomas, Andreas und Christian Prem ein und verbringen die nächsten 16 bis 17 Wochen dort. Dann werden sie an Bauern in der Region und Einzelpersonen als fertige Legehennen geliefert. Etwa 400.000 Hennen verlassen jedes Jahr ihre Kinderstuben an den drei Standorten von Prem-Junghennen in Pischelsdorf, Oberrettenbach und Sinabelkirchen. Zusätzlich gibt es noch einen Partnerbetrieb in Kirchberg an der Raab. Prem-Küken sind ausschließlich waschechte Östereicherinnen und kommen von den renommiertesten Brütereien im Land.

Hier bei Prem wird alles getan, um ihnen den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen. Die Küken sind am Anfang ihres Lebens empfindliche Geschöpfe, wo man nichts dem Zufall überlassen darf, wie Thomas Prem betont: “Schon vor der Ankunft der Küken muss der Stall extrem sauber gemacht und desinfiziert werden. Die Stallluft wird auf ziemlich genau 36 Grad Celsius aufgeheizt und die Luftfeuchtigkeit optimiert”, erzählt er. Gerade zu Beginn der Aufzucht ist viel Handarbeit gefragt. “Wir füttern die Tiere von der Hand und langsam gewöhnen sie sich dann an das Fressen aus dem Trog. Am Anfang verbringen wir sehr viel Zeit im Stall, weil der Start für die Küken extrem wichtig ist. Nur wenn es den Tieren gut geht, können wir Erfolg haben.”

Anfänge als Brüterei

Permanente tierärztliche Betreuung ist Pflicht in der professionellen Junghennen-Zucht. Gleich zwei Betreuungstierärzte kümmern sich um die Prem-Küken. Die Untersuchung auf Salmonellen steht drei Mal in der Aufzuchtzeit an. Zusätzlich werden stichprobenartig Blutproben von den Tieren genommen und das komplette Blutbild analysiert. Dieser Aufwand zahlt sich aus: nur ein bis zwei von hundert Prem-Küken schaffen es nicht ins Erwachsenenalter. Die Faszination für das Federvieh hat in der Familie Tradition. Schon in den 1960er-Jahren hat der Großvater der Prem-Brüder mit der Hühnerzucht inklusive Brüterei begonnen. Damals war er so eine Art Pionier. “Geflügel waren zu dieser Zeit ein echtes Randthema in der Landwirtschaft”, erzählt Thomas Prem.

“Natürlich hatte jeder Hof für den Eigengebrauch ein paar Hühner, aber richtig darauf konzentriert hat sich kaum jemand.” In den 1990er-Jahren traf der Vater der Prem-Brüder die Entscheidung weg von der Brüterei, hin zu den Junghennen. Damals wurde die Käfighaltung verboten. Ein guter Zeitpunkt, den Betrieb neu auszurichten und ganz auf Volierenhaltung umzustellen. Seitdem wächst Prem-Junghennen kontinuierlich und hat wieder eine Art Alleinstellungsmerkmal, ganz wie zu Anfangszeiten. Thomas Prem: “Wir machen alles von Aufzucht bis zum Vertrieb selbst. Damit sind wir heute einer der letzten vollkommen unabhängigen Zuchtbetriebe im Land.”

Beitragsbild: Prem Junghennen KG

 

 

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