Hightech für den Erfolg

von Gernot Zenz

Einen Milchbetrieb wirtschaftlich zu führen, geht heute nur noch mit moderner Technik. Hier ein paar echte Effizienz-Tipps.

Grundlage für einen wenigstens einigermaßen vernünftigen Preis bei der Milchanlieferung ist und bleibt die Qualität des Produktes. Und die beste Milch gibt es nur mit dem besten Futter. Das besteht aus feinstem, eiweißreichem Heu mit vielen verschiedenen Gräsern und Kräutern. Was so einfach und logisch klingt, ist in der Praxis ein echtes Problem. Beim Trocknen des Heus müssen viele Faktoren mitspielen. Der wichtigste ist natürlich das Wetter.

Ausreichend lange Trockenphasen sind existenziell. Natürlich muss das Heu gewendet und im richtigen Moment eingebracht werden, damit die wertvollen Pflanzen darin nicht vertrocknen und damit den Großteil ihrer Nährstoffe verlieren. Also viel Arbeit und Timing in Verbindung mit Wetterglück. Keine gute Basis für einen wirtschaftlich geführten Betrieb, denn hier ist Planbarkeit gefragt. Deshalb setzen sich auf immer mehr Höfen Heutrocknungsanlagen durch. Dank dieser ausgeklügelten Lüftungs- und Trocknungssysteme kann das Heu schon nach kurzer Zeit eingebracht werden und trocknet dann im Heustock in aller Ruhe quasi unter Dach und Fach fertig. Bei modernen Systemen funktioniert die Überwachung und Bedienung sogar mobil, also mit Smartphone oder Tablet. Eine riesige Verbesserung für den Betrieb und eine echte Erleichterung für den Landwirt. In Kombination mit einem ferngesteuerten Hightech-Heukran wird die Heutrocknung dann fast zum Kinderspiel.

Roboter

Als optimale Ergänzung für den effizienten Kuhstall gibt es schienengeführte Einstreuroboter, die permanent für frische Streu und damit hygienischere Liegeflächen und so für mehr Tiergesundheit im Stall sorgen. Im Prinzip bestehen solche Systeme aus einer Zerkleinerungseinheit, die Strohballen für die optimale Einstreu zerschneidet. Mit Fördersystemen wird das zerkleinerte Stroh dann in den eigentlichen Einstreuroboter transportiert, der auf einer Schiene über den Tieren seine Bahnen zieht und mehrmals am Tag automatisch frisch einstreut. Gute Einstreuroboter lassen sich mobil steuern und programmieren, sodass der Einstreubedarf jedes Tieres optimal gedeckt werden kann. Melkroboter sind heute wohl in jedem größeren Milchbetrieb im Einsatz.

Mi dem Smarphone kann ein Chip im Ohr der Kuh ausgelesen werden

Chips in den Ohrmarken können mit Hilfer einer App ausgelesen werden: Foto: agrarfoto.com

Wirklich effizient werden solch Roboter dann, wenn sie “intelligent” gemacht werden. Also in Kombination mit einem Erkennungssystem, das jede Kuh und deren Bedürfnisse quasi persönlich kennt, etwa ob sie gemolken werden muss oder wieviel Futter sie braucht. Mit modernster Kameratechnologie wird schonend die Zitze gereinigt und dann der Melkbecher angesetzt.  Während des vollautomatischen Melkvorgangs wird jeder Schritt mit unzähligen Sensoren überwacht und eventuelle Unregelmäßigkeiten, etwa gesundheitliche Probleme, sofort gemeldet. Hightech im Kuhstall ist also für Mensch und Tier ein echter Vorteil.

Beitragsbild: Syda Productions – stock.adobe.com

 

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