Der Grawe Award, der heuer im Bereich „Wissenschaft“ verliehen wurde, ging an die Grundlagenforscherin Corina Madreiter-Sokolowski von der Medizinischen Universität Graz.
Als die Grazer Wechselseitige Versicherung 2003 ihr 175-jähriges Bestehen feierte, rief sie den Grawe Award ins Leben. Damit wird einmal jährlich eine herausragende Leistung in einem der fünf Bereiche Sicherheit, Wissenschaft, Kunst und Kultur, Soziales und Sport gewürdigt. Die heurige Preisträgerin kommt aus dem Gebiet der Wissenschaft und ist die 31-jährige Assistenzprofessorin am Gottfried-Schatz-Forschungszentrum der Medizinischen Universität Graz, Corina Madreiter-Sokolowski. Die gebürtige Salzburgerin untersucht an Fadenwürmern die Alterungsprozesse von Zellen, um Therapien gegen chronische, derzeit nicht heilbare Erkrankungen zu entwickeln.
Mitochondrien
Die junge Frau forscht mit ihrem Team an den Mitochondrien, winzigen Bausteinen der Zelle. Diese gelten als „Kraftwerke“ der Zellen und steuern das Sterben der Zellen. Daher sind die Mitochondrien für den Alterungsprozess mitverantwortlich. Sie brauchen zum Beispiel Kalzium in der richtigen Dosis, denn zu viel Kalzium führt zum schnellen Tod der ganzen Zelle. Die richtige Dosis kann das Leben der Zelle (und in weiterer Folge des ganzen menschlichen Körpers) verlängern. Der ausbalancierte Kalziumhaushalt ist entscheidend.
Fadenwürmer
Erforscht wird die Wirkung bestimmter Substanzen in Fadenwürmern. Diese leben durchschnittlich 30 Tage und sind durchsichtig. Das macht sie zu idealen „Mitarbeitern“ für die hochauflösende Fluoreszenz-Mikroskopie, mit der Corina Madreiter-Slokolowski und ihr Team arbeiten. Denn die Vorgänge in den Fadenwürmern und die Wirkung verschiedener Wirkstoffe auf ihre Fitness und Lebensspanne können in Echtzeit beobachtet werden.
Bei der Verleihung des mit 15.000 Euro dotierten Award kam auch das musikalische Können von Madreiter-Sokolowski, die ursprünglich Konzertpianistin werden wollte, zum Vorschein. Nach der Preisübergabe durch Generaldirektor Klaus Scheitegel und Ehrenpräsident Franz Harnoncourt-Unverzagt setzte sie sich ans Klavier und spielte das Mozart-Stück „Gigue G-Dur“.
Beitragsfotos: GRAWE