Steirische Obstveredler auf Erfolgskurs

von Karl Brodschneider

Immer mehr Obstbauern sehen ihre Zukunft in der Herstellung von Mosten, Säften und Edelbränden und freuen sich über die neue Mostkönigin.

Bei einer Pressekonferenz auf dem Grazer Bauernmarkt Kaiser-Josef-Platz ehrt LK-Präsident Franz Titschenbacher die Top-Obstveredler des Jahres 2020. Der erste ist Wolfgang Lang aus St. Johann bei Herberstein. Er trägt den Titel „Saftproduzent des Jahres“. Bei der heurigen Verkostung setzte sich das Weingut Lang knapp durch. Mit den fünf Einzelwertungen von viermal 19 Punkten und einmal 18 Punkten sowie zwei Bonuspunkten für die Landessiege mit dem Pfirsichnektar und dem Aroniasaft schaffte der Oststeirer 96 von 105 möglichen Punkten.

Mostproduzent des Jahres

Manfred Fauster aus Graz ist Mostproduzent des Jahres. Auch er schaffte mit seinem Maschanzker-Most einen Landessieg und erhält somit einen Bonuspunkt für die Wertung. Die fünf Einzelwertungen seiner ausgezeichneten Moste sind dreimal die Höchstnote 20 und zweimal 19 Punkte – alle fünf Moste waren Finalisten für den Landessieger-Titel in den jeweiligen Kategorien. Ergibt in Summe somit 99 von 105 möglichen Punkten. Übrigens hat Fauster heuer auch den Titel „Alpe Adria Sieger 2020“ geholt.

Gusti und Hubert Hirtner aus St. Lorenzen im Mürztal sind die Edelbrenner des Jahres. Sie schafften das schier Unmögliche und erreichten mit ihren fünf Topprodukten (Birnenbrand, Roter Williamsbirnenbrand, Marillenbrand, GIN „Lorentschin“ und Rum) fünf Landessiege. Das ist einzigartig in der Geschichte der steirischen Landesbewertungen. Zu diesen fünf Bonuspunkten kommen die Einzelwertungen von dreimal 20 und zweimal 19 Punkten – in Summe eine Wertung von 103 von 105 möglichen Punkten und somit der verdiente Titel „Edelbrenner des Jahres 2020“.

Mostkönigin Hanna

Der zweite Höhepunkt der Pressekonferenz war die Vorstellung der neuen Mostkönigin. Das ist Hanna Mauser. Sie folgt in dieser Ehrenfunktion Daniela Haas aus Gnas nach. Sie stammt aus dem Hause des allseits bekannten steirischen Mostpioniers Martin Mausser in Hitzendorf. Die royale Botschafterin: „Schon als Kind begleitete ich meinen Vater bei den Arbeiten im Obstgarten und im Keller. Mit großer Freude beobachtete ich auch meinen Großvater beim Herstellen von Edelbränden.“

Mostkönigin

LK-Präsident Franz Titschenbacher mit der neuen Most- und Fruchtsaftkönigin Hanna Mausser und der scheidenden Majestät Daniela Haas.

Ihre Leidenschaft macht Hanna Mausser auch zum Beruf. Sie absolvierte 2019 die Obst- und Weinbaufachschule Silberberg mit ausgezeichnetem Erfolg und ist seither im elterlichen Obstbaubetrieb tätig. Im Herbst beginnt sie den Obstbaumeisterkurs. 

Wie wird man Saft- Most- oder Edelbrand-Produzent des Jahres? „Diese Titel sind etwas ganz Besonderes“, sagt Verkostungschef Georg Thünauer von der Landwirtschaftskammer. Herausragende Betriebe können sich dafür qualifizieren, wenn sie gewisse Kriterien erfüllen. So ist es nicht ausreichend, nur ein besonders ausgezeichnetes Produkt in der jeweiligen Kategorie einzureichen, sondern zumindest fünf.

In die Wertung um die Produzenten des Jahres kommen die fünf besten eingereichten Säfte, Moste oder Edelbrände des jeweiligen Betriebes. Bei einem 20 Punkte Schema kann man maximal 100 Punkte erreichen. Einen Bonuspunkt gibt es auch noch für ein Produkt mit der Auszeichnung Landessieger.

 

Beitragsfotos: LK/Foto Fischer

 

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