Der Kampf gegen das Coronavirus

von Karl Brodschneider

Das Coronavirus bestimmt in den nächsten Wochen den Alltag in Österreich, denn die Bundesregierung hat drastische Maßnahmen verordnet.

Um die Ausbreitung des Coronavirus zu bremsen, setzt die österreichische Bundesregierung sehr drastische Maßnahmen. Diese sind notwendig, dass das Gesundheitssystem durch Covid-19-Patienten, die einen schweren Krankheitsverlauf haben, nicht überlastet wird. Es gibt nämlich in Österreich einen massiven Anstieg der Corona-Erkrankten. Schon in einer Woche könnten mehr als 10.000 Personen an Covid-19 erkrankt sein.

Geschlossen

Ab Montag, dem 16. März, bleiben in ganz Österreich Restaurants, Lokale, Bars und Cafes nur noch bis 15 Uhr geöffnet. Geschäfte werden überhaupt geschlossen. Davon ausgenommen sind Lebensmittelketten, Apotheken, Banken, Tierhandel, Drogerien, Post und weitere Bereiche des notwendigen Bedarfs.

Weil sich das Virus in Spanien, Frankreich und in der Schweiz besonders schnell ausbreitet, werden die Flugverbindungen in diese Länder ab Montag, 16. März, eingestellt. Zudem werden Kontrollen an der Grenze zur Schweiz durchgeführt. An den Grenzübergängen zu Italien gibt es schon seit Donnerstag rigorose Kontrollen. Etliche Übergänge wurden überhaupt geschlossen. Zwei gesamte Gebiete in Tirol, nämlich das Paznauntal und St. Anton am Arlberg, wurden am Freitag unter sofortige Quarantäne gestellt.

Alle Schulen und Universitäten sind ab Montag in ganz Österreich geschlossen, ebenso Kindergärten. Bei der Kinderbetreuung wird allerdings darauf hingewiesen, dass die Kinder nicht von den Großeltern betreut werden. Überhaupt raten Bundeskanzler Sebastian Kurz, Gesundheitsminister Rudolf Anschober und Innenminister Karl Nehammer – sie haben in den vergangenen Tagen stets gemeinsam die Öffentlichkeit über den aktuellen Stand informiert und die einzelnen Schritte gegen die Coronavirus-Ausbreitung vorgestellt – , soziale Kontakte auf ein Minimum zu reduzieren. Davon sind in Österreich nicht nur auch alle Vereins- und Kulturveranstaltungen betroffen, sondern auch private und religiöse Feiern. Zum Beispiel müssen Taufen und Hochzeiten verschoben werden. Begräbnisse können nur im kleinen Rahmen abgehalten werden.

Wahl verschoben

Betroffen von der Coronakrise sind auch die Gemeinderatswahlen in der Steiermark. Der Vorwahltag am 13. März wurde zwar durchgeführt. Der eigentliche Wahlsonntag, der 22. März, wurde aber verschoben – bis zu sechs Monate später sind möglich.

Durch das Coronavirus ist auch die Versorgungssicherheit mit heimischen Lebensmitteln wieder stark in den Mittelpunkt des Interesses gerückt. Von Bundesministerin Elisabeth Köstinger heißt es: „Das Coronavirus kann nicht durch Wasser oder Lebensmittel übertragen werden. Das ist wichtig. Gerade jetzt zeigt sich, wie entscheidend es ist, dass Österreich sich über die eigene landwirtschaftliche Produktion weitgehend selbst versorgen kann.“

Versorgungsgipfel

In Graz lädt Agrarlandesrat Hans Seitinger zusammen mit Landesrätin Ursula Lackner am Samstag, 14. März, Vertreter der Landwirtschaft, der Erzeugerorganisationen, der Verarbeitungsbetriebe und des Handels zu einem Lebensmittel-Versorgungsgipfel ein. Dabei werden Maßnahmen besprochen, wie man die Lebensmittelversorgung im Lan sicherstellen kann.

 

Beitragsfoto: NEUES LAND

Zum Thema passend

Einen Kommentar abgeben