Nur ein Viertel beim Test

von Karl Brodschneider

Geringer als erwartet war die Teilnahme an den Corona-Antigen-Schnelltests. Die Impfpflicht-Diskussion nimmt jetzt Fahrt auf.

Am vergangenen Wochenende fanden die flächendeckenden Corona-Antigen-Schnelltests für die gesamte steirische Bevölkerung statt. An 186 Standorten im ganzen Land gab es insgesamt 786 Testspuren. Die Testungen erfolgten auf freiwilliger Basis. Insgesamt wurden an beiden Tagen 248.282 Testabstriche genommen. Zusammen mit den wenige Tage zuvor abgewickelten Testungen des pädagogischen Personals und der Exekutivbediensteten wurden damit im Rahmen der Antigen-Tests innerhalb von neun Tagen in der gesamten Steiermark 272.474 Testabstriche genommen. Davon waren 1082 positiv.

In Summe waren alle Verantwortlichen vor allem mit der Organisation der Tests sehr zufrieden. „Wir danken allen Steirerinnen und Steirern, die das Angebot wahrgenommen haben und sich testen ließen“, sagten Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer und Stellvertreter Anton Lang in einer gemeinsamen Erklärung. „Ein großer Dank gilt auch allen Einsatzkräften, Freiwilligen, Behörden, Städte- und Gemeindevertretern für die großartige organisatorische Leistungen. Dieses Projekt hat gezeigt, was wir in kürzester Zeit alle gemeinsam auf die Beine stellen können.“

Statistik rund um die Tests

Was die Teilnahme der Bevölkerung betrifft, wurden die Erwartungen nicht erfüllt. Bezogen auf die maximal berechtigte Testzielgruppe in der Steiermark haben rund 23,3 Prozent der Steirerinnen und Steirer an den Tests teilgenommen. Im Vorfeld hatte man vielerorts mit Teilnahmerzahlen von 40 Prozent und mehr gerechnet. Die Auswertung der Statistik zeigt, dass die Gruppe der 60- bis 69-Jährigen die größte der Testwilligen war, gefolgt von den 50- bis 59-jährigen. Die meisten Testwilligen gab es im Bezirk Graz-Umgebung, wo sich knapp 27 Prozent der Bevölkerung ab sechs Jahren testen ließen. Dahinter folgten die Bezirke Bruck-Mürzzuschlag mit 23 Prozent und Südoststeiermark mit 22 Prozent. Schlusslicht in der Steiermark war der Bezirk Liezen mit knapp 17 Prozent Testwilligen.

Wie geht es nun weiter? Die Zahl der COVID-19-Neuinfektionen ist nach wie vor sehr hoch. So vermeldeten die steirischen Gesundheitsbehörden am Dienstag wieder 307 neue Fälle. Österreichweit waren es 2628 Personen. Und täglich gibt es Dutzende Todesopfer, die im Zusammenhang mit dem Corona-Virus gestorben sind. Mit Stand vom Dienstag, 15. Dezember, hat sich allein in der Steiermark diese Zahl gegenüber dem Vortag um weitere 34 Personen auf 819 erhöht.

Bald Impfung möglich

Mittlerweile setzte auch eine intensiv geführte Diskussion rund um die Impfpflicht ein, sobald in Österreich ein Serum gegen die COVID-19-Erkrankung zur Verfügung steht. Das soll schon im Jänner der Fall sein. So sprach sich Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer in einem ORF-Interview für die Impfpflicht aus, erntete dafür aber heftige Kritik. Auch das verpflichtende Tragen von Schutzmasken im öffentlichen Raum sowie die Möglichkeit von dauerhaften Testungen sind derzeit Themen von Beratungen zwischen den Politikern und Experten. 

 

Foto: LFV Franz Fink

 

 

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