Blick in die steirischen Gemeindestuben: In zahlreichen Kommunen kam es in den letzten Monaten zum Wechsel an der Gemeindespitze.
An und für sich ist es nichts Ungewöhnliches, wenn es in einer Kommune während der Periode zu einem Wechsel an der Gemeindespitze kommt. Schließlich sind die 287 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister in der Steiermark nicht auf Lebenszeit in dieses Amt gewählt worden. Dass es in der Steiermark aber in den letzten Monaten auffallend viele Bürgermeister-Wechsel gegeben hat, ist auch dem Umstand geschuldet, dass scheidende Gemeindeoberhäupter ihren Nachfolgern genügend Zeit zum Einarbeiten in ihre neue Rolle geben wollen. 2025 finden die nächsten Gemeinderatswahlen statt.
In St. Kathrein am Offenegg legte Thomas Derler nach fast 16 Jahren sein Bürgermeister-Amt zurück. „Es war eine große Ehre und Aufgabe für mich – mit vielen schönen Ereignissen, Begegnungen und Erfahrungen. Es war aber auch stets eine große Herausforderung, mit den gegebenen finanziellen Möglichkeiten für eine lebensgerechte und liebenswerte Heimat im Sinne unserer Bewohnerinnen und Bewohner zu sorgen“, blickte Derler auf seine Ära zurück. Ihm folgte Manfred Straßegger.
Gemeinde-Urgestein
Nach 24 Jahren im Amt als Bürgermeister von St. Ruprecht an der Raab trat Herbert Pregartner von der politischen Bühne ab. Er war insgesamt 48 Jahre lang in der Kommunalpolitik tätig. Sein Nachfolger ist Franz Nöhrer. In Pölfing-Brunn gab es an der Spitze eine Rochade. Karl Michelitsch übergab sein Amt an den bisherigen Vizebürgermeister Hannes Schlag. Michelitsch bleibt als Vizebürgermeister aber weiterhin im Gemeindevorstand. In Stainz folgte Karl Bohnstingl Walter Eichmann als Bürgermeister nach.
Karl Kowald, der bei der letzten Gemeinderatswahl den Bürgermeister-Sessel in Wildon für die ÖVP zurückerobert hatte, sah jetzt seine Mission erfüllt und übergab an Christoph Grasmugg. In Unzmarkt-Frauenberg löste Gabriele Sunitsch-Kocher den langjährigen Bürgermeister Eberhard Wallner ab.
Der neue Bürgermeister der Marktgemeinde Pöllau, Josef Pfeifer, übt sein Bürgermeister-Amt hauptberuflich aus. Der Nachfolger von Johann Schirnhofer ließ wissen: „Als Pionier-Unteroffizier, erfahrener Raumplaner und vielfach erprobter Katastropheneinsatzleiter beim Militärkommando Steiermark werde ich mich bei meiner Dienststelle ruhend stellen lassen, um mich mit vollem Einsatz meiner neuen Aufgabe und Berufung widmen zu können.“
Kein leichtes Amt
Ende Juni kommt es in der Marktgemeinde Hitzendorf zur Staffelübergabe. Andreas Spari, der die Gemeinde in den letzten vier Jahren mit viel Herzblut und großem Erfolg geführt hatte, übergibt an seinen „Vize“ Thomas Gschier. Er musste sich selbst eingestehen, dass die Tätigkeit an seiner Gesundheit gezehrt hatte. „Und weil in den nächsten Monaten drei Großprojekte starten, gebietet es mein Verantwortungsbewusstsein, die Leitung in kraftvolle und erfahrene Hände zu legen“, erklärte Spari.
Foto: Christa Strobl