Vor 20 Jahren wurde im Aichfeld der hölzerne „Turm im Gebirge“ eröffnet und ist noch immer das Ziel von Tausenden Wanderern.
Die beiden hölzernen Türme am Tremmelberg genießen im Aichfeld fast schon Kult-Status. Sie bieten einen wunderschönen Ausblick von der Gleinalm bis zum Zirbitzkogel und sind nach wie vor ein Publikumsmagnet. Seit ihrer Eröffnung vor genau 20 Jahren wurden sie schon von 400.000 Menschen bestiegen.
Der Pfingstmontag ist alljährlich der Tag, an dem man mit einer Wanderung an die Eröffnung vom „Turm im Gebirge – Alpensteig Tremmelberg“ denkt. Heuer marschierten wieder 1500 bis 2000 Menschen mit. Darunter waren auch Landesrat Hans Seitinger, Bundesrat Bruno Aschenbrenner, der Seckauer Bürgermeister Martin Rath und natürlich der Initiator dieses Wahrzeichens, Ökonomierat Matthias Kranz.
Verkaufte „Stufen“
Vor über 20 Jahren hatte Kranz – er war damals Kammerobmann – die Idee dazu. Die Realisierung ermöglichte Siegfried Kleemair vulgo Tremmel als Besitzer des Grundstücks, wo der 42 Meter hohe Aussichtsturm aufgestellt wurde. Eigentlich war der Turm im Gebirge der Beitrag der Land- und Forstwirtschaft zur damaligen steirischen Landesausstellung, die 1999 in Knittelfeld stattfand. „Wir wollten vor allem auf den Baustoff Holz aufmerksam machen“, erinnert sich Kranz. Insgesamt wurden über 300 Festmeter Lärchenholz, gespendet von Bauern der Seckauer Waldgenossenschaft, benötigt. Zur Finanzierung wurde damals auch eine ganz besondere Patenschaft-Aktion gestartet. Alle 202 Stufen wurden „verkauft“.
Rasch erregten die mit einem Steg verbundenen Aussichtstürme Aufmerksamkeit. Die damalige Landeshauptfrau Waltraud Klasnic sprach vom „höchsten Hochsitz Österreichs“. Und Landesrat Gerhard Hirschmann meinte: „Was für die Franzosen der Eiffelturm ist, ist für die Steirer der Turm im Gebirge.“ Auch international löste dieses hölzerne Bauwerk ein großes Echo aus. Es wurde mit dem deutschen Architekturpreis ausgezeichnet und erfuhr als höchster hölzerner Doppelturm der Welt eine Eintragung in das Guiness Buch der Rekorde. Vor allem in den Anfangsjahren fanden sich auch regelmäßig Exkursionen aus Nachbarländern am Tremmelberg ein.
Warum die Türme just 42 Meter hoch geworden sind, verrät Kranz heute mit einem Schmunzeln: „Mit einer Feuerwehrdrehleiter stellten wir anfangs die verschiedenen Perspektiven nach. Bei 30 Meter hätten wir noch immer in den Wald geblickt. Erst ab 40 Meter bot sich dieser gewaltige Ausblick.“ Die Frage, ob er heute noch einmal einen solchen Turm bauen würde, bejaht Matthias Kranz mit dem Brustton der Überzeugung. „Es war damals so viel Motivation bei allen Menschen da. Sie haben gespürt, dass das eine große Chance für die Region sein würde und sie haben mit Spenden und eigenen Arbeitsleistungen mitgeholfen. Zum Beispiel wurden die Informationstafeln entlang des Wanderweges binnen weniger Stunden aufgestellt.“
Steirerkäs-Wandertag
Entlang des Wanderwegs zum „Turm im Gebirge“ informieren – so wie schon vor 20 Jahren – über 100 Schautafeln über die Bedeutung des Waldes, die Rinder- und Almwirtschaft, die Jagd sowie über das Stift Seckau. Gepflegt und erhalten werden der „Turm im Gebirge“ und der Wanderweg von der Marktgemeinde Seckau. Die nächste große Veranstaltung bei diesem hölzernen Wahrzeichen ist der Steirerkäs-Wandertag Mitte August.
Alle Bilder: Mlakar Media