Blumenschmuckbewerb weiter sehr beliebt  

von Karl Brodschneider

Der Landesblumenschmuckbewerb „Die Flora“ zeigte, dass sich die Blumenfreunde in der Corona-Krise noch mehr als sonst mit ihren Pflanzen beschäftigten.

Im Vorjahr fand der Landesblumenschmuckwettbewerb „Die Flora“ zum 60. Mal statt und erlebte mit rund 1000 Teilnehmern eine Rekordbeteiligung. Heuer im Frühjahr war wegen der Corona-Krise völlig ungewiss, ob der Bewerb in seiner ganzen Bandbreite durchgezogen werden kann. Wegen des Lockdowns befürchtete man sogar, dass die Gaststätten und Hotels völlig auslassen würden.

Es kam dann anders. Die Beteiligung blieb gleich. „Wir merkten, dass die Leute dieses Jahr viel mehr im Garten gearbeitet haben als sonst“, stellt Blumenschmuck-Jurymitglied Maria Kickmaier fest. „Sie waren sehr kreativ, haben Neues probiert und vieles umgestaltet.“ Am augenscheinlichsten waren wohl die vielen neuen Hochbeete – für sie gab es bei der Bewertung sogar einen Zusatzpunkt. „Man sah sofort, dass die Menschen heuer viel mehr daheim gewesen sind, anstatt auf Urlaub zu fahren“, fasst Kickmaier zusammen.

Gärten boomen

Ein Trend setzte sich in diesem Jahr fort. „Das sind die schönen Gärten, die man vor allem im Süden immer häufiger sieht. Sie verzeihen auch, wenn man einmal drei Tage nicht daheim ist und in dieser Zeit nicht gießt“, sagt die Blumenschmuck-Expertin.

Die Jury, die wegen der verschärften Corona-Regeln heuer in kleinerer Besetzung in der ganzen Steiermark unterwegs war, hatte es nicht leicht. Mit einem bewährten, aber umfangreichen Schema mussten der Blumenschmuck, die Pflanzenvielfalt und Farbzusammenstellung beurteilt werden. Aber auch auf die Miteinbindung von Strukturpflanzen, den Ernährungs- und Gesundheitszustand der Pflanzen, die Harmonie und farbliche Anpassung achteten die Bewerter-Teams. „Auffallend war, dass die Blume des Jahres, die Augenweide, heuer sehr gerne in die Arrangements gegeben wurde“, notiert Kickmaier. Eines hat sich im Laufe der Jahre sowieso stark verändert: früher zählte die Masse, jetzt zählt die Vielfalt!

Mit „seinen“ Bewerter-Damen war Chauffeur Walter Gutschi aus Preding – sein Bauernhof vulgo Schallerweber war selbst einmal Landessieger – an 31 Tagen insgesamt 7500 Kilometer unterwegs. „Es gibt in der Steiermark wohl kaum einen Flecken, wo nicht schon einmal gewesen bin“, schmunzelt der Weststeirer. Bei den Bewertungsfahrten musste heuer besonders auf das Wetter Rücksicht genommen werden, denn nachmittags waren oft starke Regenfälle angesagt.

Lannach

Auch die Marktgemeinde Lannach wurde für ihren Blumenschmuck mit fünf Floras ausgezeichnet.

Zur Abschlusskundgebung in der Burgruine Obervoitsberg waren heuer nur die Gemeindevertreter eingeladen. Die Ehrungen der privaten Sieger finden im Zuge von regionalen Veranstaltungen statt. Dazu laden die jeweiligen Bürgermeister und Blumenschmuck-Gärtner ein.

Schönste Bauernhöfe

Bauernhof Prattes

In der Kategorie „Bauernhöfe in steiler Hanglage“ wurde der Betrieb Prattes in Oberhaag mit Gold ausgezeichnet.

In der Kategorie „Bauernhof“ ging die Goldmedaille heuer an die Familie Anna Maria und Peter Glettler vulgo Steirer in Semriach. Bei den „Bauernhöfen in steiler Hanglage“ holte sich Andreas Prattes aus Oberhaag die Goldene. Fünf Floras – das ist die höchste Auszeichnung – durften die Buschenschenken Grabin in St. Veit in der Südsteiermark und Pichler-Schober in St. Nikolai im Sausal einheimsen. Das Natur- und Wellnesshotel Höflehner in Haus gewann in der Kategorie „Gaststätten und Hotels“.

 

Beitragsfotos: Landesblumenschmuckbewerb „Die Flora 2020“

 

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