Von der Aussaat bis zur Ernte

von Gernot Zenz

Der Sektor der gewerblichen Agrarunternehmen bietet mit seinem modernen Maschinenpark Bauern ein umfassendes Unterstützungsangebot bei allen landwirtschaftlichen Arbeiten.

Sie sind aus der modernen Landwirtschaft nicht mehr wegzudenken. Die gewerblichen Agrarunternehmer haben sich in den vergangenen Jahrzehnten zu unverzichtbaren Dienstleistern in der Landwirtschaft entwickelt. Ganz einfach deshalb, weil diese Unternehmen Landwirten mit ihren hochmodernen Maschinen die Bewirtschaftung ihrer Flächen enorm erleichtern können. Der Zukauf von Dienstleistungen wie Bodenaufbereitung, Aussaat, Düngen und Ernte macht es möglich, effizient und wirtschaftlich zu arbeiten, ohne dass der Landwirt selbst große Investitionen in den Ankauf von Maschinen tätigen müsste. Denn diese würden sich bei nur wenigen Einsatztagen im Jahr wohl kaum rechnen.

„Gewerbliche Agrarunternehmer leisten einen wichtigen Beitrag, wenn es darum geht, Flächen rentabel zu bewirtschaften“, sagt Manuel Höfferer, Geschäftsführer der Fachgruppe gewerbliche Dienstleister in der Wirtschaftskammer Steiermark. „Das schlägt sich auch in der Zahl dieser Unternehmen nieder, die seit Jahren stark wächst.“

Rentabel wirtschaften

Dass man in der modernen Landwirtschaft nicht mehr ohne diesen Sektor auskommt, bestätigt auch Herbert Masser, der vor rund 50 Jahren sein Lohndrusch-Unternehmen gegründet hat, das heute sein Sohn Andreas führt. „Die Maschinen sind immer teurer und die Flächen immer größer geworden“, sagt Herbert Masser. „Damit man heute rentabel wirtschaften kann, braucht es Unterstützung von professionellen Agrarunternehmen.“ Andreas Masser engagiert sich als Branchenkenner ehrenamtlich im Fachgruppenausschuss.

Mit Anschaffungskosten von rund einer halben Million Euro muss ein Mähdrescher in der Erntesaison so effizient wie nur möglich ausgelastet sein. Andreas Masser fährt daher mit seinen Maschinen bis nach Rumänien und Lettland, damit er die Vegetationsperiode des Getreides optimal nutzen kann. „Wenn das Wetter mitspielt, dann wird das Getreide in Rumänien zwei bis drei Wochen früher reif als in Österreich“, erklärt er. „Diesen Unterschied nützen wir aus, um unsere Maschinen so gut wie möglich auslasten zu können.“

Denn wie die Landwirte auch haben gewerbliche Agrarunternehmen nur einen sehr engen finanziellen Spielraum. Steigt der Dieselpreis, dann können sie diese zusätzlichen Kosten nur sehr bedingt an ihre Kunden weitergeben. „Die Landwirte können sich Mehrkosten einfach nicht leisten, deshalb müssen wir sie mit mehr Effizienz und besserer Auslastung kompensieren“, sagt Andreas Masser. „Und das geht nur durch die Internationalisierung.“

Arbeitszeit

Dabei hat es der Sektor aber auch mit gesetzlichen Bestimmungen zu tun, die den Spielraum des Sektors einschränken. „In der Landwirtschaft sind die gesetzlichen Arbeitszeitbestimmungen ein Problem“, sagt auch Manuel Höfferer von der Wirtschaftskammer. „Wenn das Getreide reif ist, muss es vom Feld. Jeder Tag, an dem es nicht geerntet werden kann, bedeutet für den Landwirt einen erheblichen Einkommensverlust.“

Wenn schwere Niederschläge vorhergesagt werden, dann müsse man schon einmal die Nacht durcharbeiten. Daher wünscht sich die Fachgruppe der gewerblichen Dienstleister auch dringend einen Kollektivvertrag, der den speziellen Bedingungen der Landwirtschaft entspricht.

Damit Landwirte den richtigen Agrar-Spezialisten in ihrer Region finden können, hat die WKO auch dieses Jahr wieder einen Agrar-Guide mit nach Regionen geordneten Unternehmen aufgelegt. Der Guide wird der Ausgabe 15 am 11. April 2019 beigelegt.

Beitragsbild: agrarfoto.com

 

 

 

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