Der Dr. Karl Schwer-Fonds wird von der Landjugend verwaltet. Bis dato wurde schon 255 steirischen Bauernfamilien geholfen.
Bei der Präsentation des Buches der steirischen Landwirtschaftskammer im vergangenen November wurde auch eifrig für den Dr. Karl Schwer-Fonds geworben. Gleichzeitig mit der Buchvorstellung wurde nämlich eine Fotoschau von Bernhard Bergmann eröffnet. Die Bilder konnten käuflich erworben werden. Der Reinerlös daraus kam dem Dr. Karl Schwer-Fonds zugute. „Zehn Bilder wurden verkauft. Dafür flossen rund 2500 Euro in den Fonds“, weiß Landjugend-Geschäftsführerin Nadine Edlinger zu berichten.
Seit 35 Jahren verwaltet die Landjugend Steiermark diesen Fonds, mit dem in Not geratene steirische Bauernfamilien und Bauernkinder unterstützt werden. „Bis dato wurde schon 255 Familien mit insgesamt 250.000 Euro geholfen“, sagt Edlinger. Im Vorjahr waren es sechs Familien, die insgesamt 11.400 Euro erhielten. Hinter jedem einzelnen Unterstützungsfall steht ein dramatisches Ereignis.
Schicksalsschläge
Eine Familie gerät in Notlage, weil die 30-jährige Mutter einen Schlaganfall erlitten hat. Sie bewirtschaftet den Bauernhof allein und ist eine alleinerziehende Mutter von zwei kleinen Kindern. In einer anderen Familie stirbt die Betriebsleiterin völlig unerwartet. Sie hinterlässt drei Kinder. Oder in einer weiteren Bauernfamilie erkrankt ein Kinder schwer. Mehrere Operationen müssen durchgeführt werden. Das Wohnhaus muss umgebaut werden.
Der Fonds speist sich seit Anbeginn vor allem aus Spenden von Privatpersonen oder Landjugend-Ortsgruppen sowie durch den Verkaufserlös des Kochbuchs „Alte Rezepte aus der steirischen Bauernküche“. Vor allem rund um die Weihnachtszeit gibt es, so Edlinger, vermehrt Einzahlungen. Die Gebarungsprüfung obliegt den Kassaprüfern der Landjugend Steiermark. Die Auswahl und Vergabe von Spenden beschließt der neunköpfige Landesvorstand. „Die Anträge bekommen wir meist von den Kammerobmännern oder Kammersekretären, denn sie wissen von Notlagen am besten Bescheid“, erklärt Edlinger. Die Spendenübergabe wird dann immer von einem Mitglied des Landesvorstands sowie dem zuständigen Kammerobmann durchgeführt und erfolgt immer streng vertraulich.
Der Namensgeber
Der Name des Fonds erinnert an den Weststeirer Karl Schwer. Er wurde bei der Gründungsversammlung der steirischen Landjugend im Jahr 1949 zum ersten Landesobmann gewählt. Die Gründungsversammlung fand im Grazer Stefaniensaal in Anwesenheit von rund 1500 Bauernburschen statt. Ein Jahr später wurden auch die Mädchen in die Landjugend-Arbeit integriert. Karl Schwer war auch Direktor des Steirischen Bauernbundes und langjähriger Nationalratsabgeordneter. Nach seinem Tod im Jahr 1988 wurde der nach ihm benannte Fonds ins Leben gerufen.
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