Weil der Preis wieder stimmt, wird auf zahlreichen steirischen Milchbauernhöfen nach längerer Pause wieder Butter produziert.
Schauplatz Supermarkt – Rekordpreise in allen Kühlregalen: Weil nach der Milchpreiskrise in den Jahren 2015 und 2016 (Neues Land hat ausführlich berichtet) viele heimische Bauern aufgaben oder weniger Milch produzierten, ist das Butter-Angebot in den steirischen Supermärkten derzeit so niedrig wie noch nie. Die geringe Menge und hohe Nachfrage aber haben den Preis binnen weniger Wochen in die Höhe schellen lassen. Von einem sehr niedrigen Niveau stieg der Butterpreis im österreichischen Lebensmittehandel seit Mitte 2016 also um bis zu 80 Prozent.
Nachfrage
„Die Rohstoffpreisentwicklung wird jetzt den Molkereien und auch den Bauern zu Gute kommen“, heißt es bereits bei der Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter (VÖM) und Geschäftsführer Johann Költringer sieht aufgrund des Nachfragewachstums vor allem bei Käse und Butter eine weitere konstante Preisentwicklung. Auch heimische Milchbauern jubeln: Direktvermarkterin Maria Pojer vulgo Weiermann aus Seckau verkauft ihre Biobutter jetzt um 40 Cent teurer als bisher und schafft damit noch mehr Bewusstsein bei ihren Kunden: „Viele Konsumenten kaufen jetzt erst recht bei uns Bauern, weil sie wissen, welche Arbeit dahinter steckt. Sie zahlen gerne zehn Euro für einen Kilogramm und das stärkt auch das Selbstbewusstsein eines Direktvermarkters“, so die Landwirtin. Eine weitere Preiserhöhung kann sich Pojer aber nicht vorstellen, das wäre nicht im Sinne der Nachhaltigkeit, auch wenn es gerecht wäre: „Die Bauern haben nur noch von den Direktzahlungen gelebt, nicht mehr vom Ertrag ihrer Arbeit. Jetzt koste die Ware wieder, was sie wert ist“, so die Bäuerin.
Bauernbutter
Ebenfalls teurer kann nun auch der Biohof Krogger in Mönichwald am Wechsel seine feine Bauernbutter verkaufen: „Reich wird man davon nicht, aber Butter ist für Milchbauern ein Prestigeprodukt. Und warum sollten wir diesen Aufwind nicht nützen?‘‘, fragt Bauer Michael Krogger. Seine Butter ist mit Sorgfalt handverpackt, wie jene von Sabine Wurzinger in Fehring. Butter erlebt auch auf ihrem Milchhof so etwas wie eine Renaissance und wird derzeit zweimal in der Woche produziert. „Um unsere Butter noch attraktiver zu machen, füllen wir sie teilweise in kleine, edle Gläser ab. Das macht sie länger haltbar und rechtfertigt auch einen höheren Preis“, so Wurzinger.
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