Die neue Marktgemeinde Dobl-Zwaring hatte schon bisher viele Gemeinsamkeiten. Die Vorbereitungen für die Fusion liefen sehr gut. Redakteur Karl Brodschneider richtet in seiner neuen Serie den Scheinwerfer auf Gemeinden in der Steiermark.
Bei der Zusammenführung der Gemeinden Dobl und Zwaring-Pöls wurde es im heurigen März noch einmal spannend. Die Bewohner aus Lamberg, dem südlichsten Dorf von Zwaring-Pöls, hatten nämlich schriftlich eine neuerliche Volksbefragung beantragt. Zwei Jahre nach der ersten gemeindeweit durchgeführten allgemeinen Volksbefragung sollten die 98 stimmberechtigten Lamberger befragt werden, ob sie für eine Gemeinde-Abtrennung sind und lieber zur angrenzenden Gemeinde Hengsberg im Bezirk Leibnitz wollen. Die Mehrheit von 73 Prozent sprach sich aber gegen einen Bezirkswechsel aus.
Damit war die Fusion der beiden Gemeinden endgültig auf Schiene. Schon mit der Kundmachung im Landesgesetzblatt Ende 2013 war der neue Gemeindename mit „Dobl-Zwaring“ fixiert worden.
Wie alles begann
Zu Beginn der von Landeshauptmann Franz Voves und Landeshauptmannstellvertreter Hermann Schützenhöfer im Jahr 2011 gestarteten Gemeindereform hatte der Dobler Bürgermeister Anton Weber noch damit gehadert, dass auch „seine“ Gemeinde von einer Fusion betroffen war. Schließlich weist die Marktgemeinde Dobl mit derzeit 1750 Einwohnern (Hauptwohnsitz) eine gute Infrastruktur auf. Für sein Gegenüber, Ernst Gödl aus Zwaring-Pöls mit derzeit 1550 Einwohnern, war schon zu Beginn eine Fusion absehbar. Wissend, dass das eine Zerreißprobe für die erst 1968 aus der Zusammenlegung der Gemeinden Zwaring und Pöls entstandene Kommune werden würde, entschloss sich der Gemeinderat zu einer allgemeinen Volksbefragung, um die Bevölkerung bestmöglich miteinzubinden. Dabei sprach sich eine Mehrheit für eine Fusion mit der nördlich gelegenen Marktgemeinde Dobl aus.
Zu Dobl hatte man bisher schon viele Verbindungen. Vor allem auf Vereinsebene gab und gibt es etliche Verschränkungen (Sportverein, Gesangverein, Musikverein, Kameradschaftsbund, Landjugend). Natürlich auch auf Pfarrebene, obwohl Zwaring-Pöls ein Sonderfall ist und zu vier verschiedenen Pfarren gehört.
Das neue Gemeindeamt
Eine von den beiden Gemeinden eingesetzte Steuerungsgruppe bereitete in den vergangenen Monaten sehr gründlich die Zusammenführung der beiden Kommunen vor. Allein die System- und Gebührenanpassungen erforderten viele Gespräche. Ein wichtiges Thema war der künftige Standort des Gemeindeamts. Die Adaptierung des Dobler Sendergebäudes wurde wieder verworfen. Mittelfristig soll es im derzeitigen Rüsthaus in Dobl ein zentrales Gemeindeamt geben. Für die Übergangsphase werden beide Amtsgebäude in Dobl und Zwaring erhalten bleiben, wobei das Bauamt schwerpunktmäßig in Zwaring angesiedelt werden soll.
Als Regierungskommissär wird Anton Weber fungieren. Er wird vom 1. Jänner 2015 bis zur Angelobung des neuen Gemeinderats die Gemeindegeschäfte abwickeln. „Das wird auch eine gute Gelegenheit sein, die neuen Gemeindebürger und –bürgerinnen aus Zwaring-Pöls besser kennenzulernen“, freut sich Weber. Seine beiden Beiräte sind Ernst Gödl und der derzeitige Dobler Vizebürgermeister Christian Rainer.