In den Gemeinden beginnt wieder die Arbeit

von Karl Brodschneider

In zehn Gemeinden finden erst im Herbst die konstituierenden Gemeinderatssitzungen statt, weil es Wahlanfechtungen gegeben hat.

Die steirischen Gemeinden machen sich gerade wieder fit für die Arbeit in den nächsten fünf Jahren. In den konstituierenden Sitzungen werden die Gemeinderäte angelobt und von diesen anschließend die Vorstandsmitglieder geheim gewählt. Etliche Gemeinden haben die Konstituierung bereits gemacht. Die Bürgermeister haben schon ihre Arbeit aufgenommen. So auch der junge Landwirt Josef Fischer, der als Quereinsteiger die ÖVP Kitzeck erfolgreich in die Wahl geführt hat.

Noch jünger ist Matthias Hitl aus Kainbach bei Graz. Vor eineinhalb Jahren übernahm er genau an seinem 25. Geburtstag die Führung der Grazer Umlandgemeinde. Bei der Wahl gewann „seine“ ÖVP deutlich dazu und stellt jetzt zehn der insgesamt 15 Gemeinderäte. Die Wahl des jüngsten Bürgermeisters in der Steiermark ist bereits erfolgt.

Auch in Kobenz fand die konstituierende Gemeinderatssitzung schon statt. Die ÖVP gewann hier zwölf von 15 Mandaten und hält alle drei Vorstandssitze. Seit dem Jahr 2004 ist Eva Leitold Bürgermeisterin. Sowohl ihr 25-jähriger Vizebürgermeister Christian Webersink als auch Gemeindekassier Willibald Weitenthaler gehören erstmals dem Kobenzer Gemeindevorstand an.

Im einige Kilometer entfernten Lobmingtal hat auch schon die Wahl des neuen Gemeindevorstandes stattgefunden. Dabei wurde Christian Wolf  – er ist auch Bauernbundobmann in Kleinlobming – einstimmig zum Bürgermeister gewählt. Seine Stellvertreterin ist Sandra Kranz. Erster Gratulant war LAbg. Bruno Aschenbrenner (großes Bild).

Verhandlungen

Spannend geht`s nach jeder Gemeinderatswahl in jenen Kommunen zu, wo keine Partei eine absolute Mehrheit erreichen konnte. Für die ÖVP war das in 13 Gemeinden der Fall. Hier muss auf dem Verhandlungsweg eine Lösung gefunden werden. So geschehen zum Beispiel in Miesenbach bei Birkfeld, wo an diesem Donnerstag Bernadette Schönbacher zur neuen ÖVP-Bürgermeisterin gewählt werden soll. Schönbacher wäre dann die fünfte Frau im Bezirk Weiz, die an der Spitze einer Gemeinde steht. Direkt in ihrer Nachbarschaft sind das die beiden Bäuerinnen Silvia Karelly in Fischbach und Anita Feiner in Strallegg.  

Wahlanfechtungen

In zehn Gemeinden wird in den nächsten zwei Monaten noch der „alte“ Gemeinderat die Entscheidungen treffen. Das sind jene Kommunen, in denen es Wahlanfechtungen gegeben hat. Dazu zählen zum Beispiel in Mürzzuschlag, Frohnleiten, Mortantsch, Wildon, St. Andrä-Höch oder Ilz. Die Gründe dafür sind unterschiedlich. Es wurde die Gültigkeit der Stimmzettel in Frage gestellt oder die Faltung von Stimmzetteln als unkorrekt beschrieben. Die Landeswahlbehörde wird im September ihre Entscheidung fällen. Diese kann die Anfechtung abweisen oder auch eine Neuwahl verlangen.

Zweitbestes Ergebnis

Die ÖVP kam bei der Wahl am 28. Juni in den 285 Gemeinden – einzig in Graz wurde nicht gewählt – auf einen Stimmenzuwachs von 4,46 Prozent und hält nun bei 47,18 Prozent. Es ist das zweitbeste Ergebnis in der Geschichte der Steirischen Volkspartei. Nur bei der Gemeinderatswahl im Jahr 1975 war sie noch besser und erreichte damals 47,4 Prozent. 

 

Beitragsfoto: Taucher

 

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