Bauer der Woche: Klement Zwanzger

von Karl Brodschneider

Der Weststeirer Klement Zwanzger aus Gößnitz hat als Kommunalpolitiker und Bauer schon öfters Höhen und Tiefen miterlebt.

Während die Volkspartei im benachbarten Köflach am vergangenen Sonntag einen historischen Wahlsieg einfahren konnte, ist bei der ÖVP in Maria Lankowitz das Wundenlecken angesagt. Nur 3 von insgesamt 15 Mandaten – das tut weh. Zudem wurde das Vorstand-Mandat des Gemeindekassiers knapp verpasst. „Auch für unseren Ortsteil Gößnitz ist das Ergebnis gar nicht gut“, bedauert Gemeinderat Klement Zwanzger.

Dabei hat der 42-jährige Vollerwerbsbauer schon ganz andere Zeiten erlebt. Von 2010 bis 2015 stand er der damals noch selbständigen Gemeinde Gößnitz als Bürgermeister vor und hatte im Gemeinderat eine satte Zwei-Drittel-Mehrheit. 2015 wurde aber „seine“ Gemeinde mit der ehemaligen Bergbaugemeinde Maria Lankowitz und mit Salla zusammengelegt.

Gößnitzer Messe

Damit lebt er jetzt in einer flächenmäßigen Großgemeinde (mit über 104 Quadratkilometern), wo auch eine bekannte Wallfahrtskirche steht. Hier hätte am Ostersonntag die „Gößnitzer Messe“ uraufgeführt werden sollen. „Darauf bin ich stolz, schließlich wurde diese wunderschöne Messe von einem unserer Mitglieder geschrieben und von Chorleiter Gregor Hafner vertont“, erzählt Zwanzger.

Er selbst singt im Gesangverein Gößnitz nicht nur mit seinem Tenor voll Begeisterung mit, sondern ist auch der Obmann. Wegen der Corona-Krise gab es aber weder eine Heilige Messe noch eine Uraufführung. „Aber das holen wir zu einem späteren Zeitpunkt sicher nach“, betont Zwanzger, dessen Vater Franz vor 40 Jahren der Gründungsobmann des Vereins war.

Noch ein Obmann-Amt hat Zwanzger inne, nämlich das des Bauernbundobmanns. Demnächst hat er für die Bauernbundmitglieder ein besonderes Geschenk parat. Alle Gehöfte mit Hausnamen bekommen eine eigene Vulgonamentafel. „Das ist dem Vorstand schon länger ein Anliegen gewesen und kommt hoffentlich gut an.“

Auch daheim in Hochgößnitz wird er dann zusammen mit seiner Gattin Gabi die eigene Tafel mit dem Vulgonamen Viertelsack gut sichtbar anbringen. Am Heimathof auf 900 Meter Seehöhe ist die Milchwirtschaft der Hauptproduktionszweig.

Sein Können und Wissen als gelernter Zimmerer ist dem Weststeirer im Jahr 2008 besonders zugutegekommen. Damals hatte der Sturm „Paula“ nicht nur seinen halben Wald verwüstet, sondern auch die Dächer der Hofgebäude stark in Mitleidenschaft gezogen. „Eine solche Naturkatastrophe wünsche ich keinem. Alle Bauern, die damit zu kämpfen hatten beziehungsweise noch viel Arbeit und Investitionen in den Wald zu tätigen haben, stehen oft noch mit Tränen in den Augen vor ihrer zerstörten Existenz.“

Zur Person

Klement Zwanzger vulgo Viertelsack lebt mit seiner Familie in Hochgößnitz. Ihr Betrieb mit den Schwerpunkten Milchwirtschaft und Forstwirtschaft liegt auf 900 Meter Seehöhe. Klement Zwanzger (42) ist verheiratet und Vater von zwei Söhnen. In der Öffentlichkeit übt er mehrere Funktionen aus. Er ist Gemeinderat, Obmann des Gesangvereins und Bezirkskammerrat. Zudem ist er Kassier der Agrargemeinschaft Gößnitz-Gmoa und Obmannstellvertreter der Fleckviehzuchtgenossenschaft Voitsberg.

 

Beitragsfoto: Brodschneider

 

 

 

 

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