Ländlicher Raum bleibt sicher

von NEUES LAND

Polizeigewerkschafter und Nebenerwerbslandwirt Eduard Tschernko sieht auch nach Posten-schließungen den ländlichen Raum als „sehr sicher“ und Profi-Banden am Land nur als Einzelfall.

 

Vor einem halben Jahr begann man in der Steiermark mit der Schließung von insgesamt 23 Polizeidienststellen (siehe Info-Box rechts) und löste damit vor allem im ländlichen Raum heftige Diskussionen in Sachen Sicherheit aus. Nun zieht Eduard Tschernko, Vorsitzender im Landesausschuss Steiermark der Kameradschaft der Exekutive Österreich (KdEÖ) dazu eine erste Zwischenbilanz: „Mittlerweile hat sich fast überall die Aufregung gelegt und aus meiner Sicht funktioniert alles tadellos. Die Posten sind durchwegs gut ausgestattet und – was mir sehr wichtig ist – die Sicherheit der Kolleginnen und Kollegen hat sich dadurch deutlich verbessert, dass sie kaum noch alleine unterwegs sein müssen.“

In der südlichen Steiermark war das Thema im vergangenen Sommer emotionell besonders belastet, weil dort mehrfach Profi-Einbrecher gezielt zugeschlagen haben. Die „Scheibtruhenbande“ plünderte – meist bei schlechtem Wetter und nur an bestimmten Wochentagen – durchwegs in grenznahen Regionen bei Nacht zahlreiche Scheunen, Garagen und Werkstätten. War das ein Zeichen für eine drohende Welle der Kriminalität auch im ländlichen Raum? Tschernko, der in St. Johann im Saggautal im Bezirk Leibnitz eine Landwirtschaft betreibt, sieht das nicht so: „Wir haben es da mit einer ganz neuen Tätergruppe zu tun, die ganz offensichtlich die Fluchtmöglichkeiten in Grenznähe nützen will. Aber das ist in dieser Form absolut ein Einzelfall und sollte es auch bleiben. Ländliche Räume sind, wie unsere Kolleginnen und Kollegen in der täglichen Arbeit erleben, wesentlich sicherer als Ballungsbiete.“ Nachsatz: „Ich gehe davon aus, dass dies auch so bleiben wird!“

 

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Eduard Tschernko sieht den ländlichen Raum auch in Zukunft als sehr sicher.

 

Dennoch appelliert Tschernko an die Bäuerinnen und Bauern, auf ihren Höfen auf Sicherheitsmaßnahmen zu setzen. Der Polizeigewerkschafter vertraut am eigenen Hof auf Bewegungsmelder, die die Beleuchtung aktivieren. Tschernko: „Das kostet nicht viel, hat aber eine erhebliche abschreckende Wirkung.“

Geschlossen

Keine Polizeidienststellen mehr gibt es in Gußwerk, St. Katharein an der Laming, Spital am Semmering, Semriach, Burgau, St. Lambrecht, St. Lorenzen bei Knittelfeld, St. Anna am Aigen, Kirchdorf bei Pernegg, St. Stefan ob Stainz, Preding, Söchau, St. Peter-Freienstein, Wildalpen, Oberwölz, Unzmarkt, Soboth, St. Marein bei Graz, Übelbach, Arnfels, Ramsau und Stallhofen.

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