Gefräßiger Käfer – großes Ungetüm

von NEUES LAND

Dieses Ungeziefer ist derzeit in aller Munde und hat in der Steiermark bereits große Schäden angerichtet. Stark betroffen sind besonders die Ackerflächen in der Süd- Ost- und Weststeiermark.

Große Schäden

Hier liegt der Mais am Boden, weil die Larven die Wurzeln aufgefressen haben. Dort, wo der Mais doch noch steht, fehlen auf den Kolben die Maiskörner, weil die aus den Larven geschlüpften Maiswurzelbohrer die Befruchtung verhindert haben. „Das genaue Schadensausmaß lässt sich noch nicht abschätzen, die schweren Regenfälle der letzten Tage und Wochen haben noch zahlreiche weitere Maisflächen zum Kippen gebracht“, verdeutlicht STBB-Landesobmannstellvertreterin und LK-Steiermark Vize-Präsidentin Maria Pein. Die Ernte ist auf diesen betroffenen Flächen praktisch zerstört.

Bauern haben schon zahlreiche Maßnahmen gesetzt

Die heimischen Bauern haben in diesem Anbaujahr sehr viel getan, um den zerstörerischen Multischädling zu bändigen. So haben sie:

  • Die Fruchtfolge stark ausgebaut und insgesamt um 21 Prozent mehr Getreide angebaut. Gleichzeitig wurde die Maisfläche um rund 8.500 Hektar oder um 12 Prozent zurückgenommen.
  • Die neue Alternativ-Kultur Hirse auf rund 2.000 Hektar stark ausgeweitet. Die Hirseanbaufläche hat sich somit fast verdreifacht.
  • Die Maisbauern haben verschiedene Alternativen und       biologische Bekämpfungsmittel wie beispielsweise Fadenwürmer (Nematoden) oder Pflanzenstärkungsmittel eingesetzt.

Maria Pein ergänzend zu den zahlreichen Aktivitäten zur Unterstützung der betroffenen Landwirte: „Die Landwirtschaftskammer hat eine Task-Force eingesetzt, die auf Hochtouren arbeitet. Außerdem läuft eine Praxis-Onlinebefragung unter den Bäuerinnen und Bauern über ihre Sicht und Erfahrungen sehr gut.“

Großes Ungetüm

Bauernvertreter mit Maria Pein beim Lokalaugenschein

Bauernvertreter mit Maria Pein beim Lokalaugenschein

Entgegen der bisherigen wissenschaftlichen Meinung schädigt dieser Käfer auch Fruchtfolgekulturen und verschiedenste Gemüsearten. Die Diabroticaweibchen legen nämlich auch in diesen Kulturen Eier ab, sodass Schäden im folgenden Jahr vorprogrammiert sind.

Bauern unterstützen

Neben den Bauernbundbezirksobmännern Gerald Holler aus Leibnitz und Karl Heinz Knaß aus Deutschlandsberg verweisen auch zwei weitere betroffene Landwirte, Bezirkskammerrat Christian Polz und Andreas Masser auf die extreme Schädigung durch dieses Ungeziefer in diesem Jahr. Sie legen gleichzeitig die enorme Bedeutung der produzierenden landwirtschaftlichen Familienbetriebe für Wirtschaftsaufkommen und Arbeitsplätze in den ländlichen Regionen dar. „Steirische Landwirte sind Fachleute, die unter strengsten Auflagen produzieren. Wir reagieren besonders schnell auf Veränderungen, brauchen aber trotzdem planbare, tragfähige Rahmenbedingungen, damit wir die Lebensmittelversorgung auch weiterhin sicherstellen können“, so die vier unisono.

Zum Thema passend

Einen Kommentar abgeben