Maiswurzelbohrer-Gefahr gering

von Karlheinz Lind

Im April des heurigen Jahres sorgten ungewöhnlich hohe Temperaturen noch für Maiswurzelbohrer-Alarm. Jetzt dürfte der viele Regen für eine Beruhigung gesorgt haben.

Als wahren „Maiswurzelbohrer-Krimi“ kann man die diesjährige Entwicklung in dieser brisanten Schädlingsproblematik wohl am besten bezeichnen. Die extrem hohen Apriltemperaturen versetzten die steirischen Maisbauern bereits früh in Alarmbereitschaft. Unter diesen Witterungsverhältnissen wäre die Larvenentwicklung schneller als in Durchschnittsjahren erfolgt, so Experten. Doch nun hat sich die Lage überraschenderweise geändert. Christine Greimel von der Ackerbauabteilung der Landwirtschaftskammer Steiermark dazu: „Auf unseren Versuchsflächen in St. Margarethen an der Raab und in Seibersdorf bei St. Veit in der Südoststeiermark sind kaum Käfer zu finden. Der Befallsdruck ist sehr gering.“ Damit einhergehend seien auch die Schäden durch umgebrochen Mais – sogenannte Lagerschäden – derzeit kaum zu entdecken. Grund dafür könnten die enormen Niederschlagsmengen sein. Bei extrem hohen Befall fressen die Larven des Maiswurzelbohrers die Haarwurzel der Pflanzen ab. Bereits schwache Gewitterstürme stürzen dann ganze Felder.

Das geringe Auftreten dieses gefürchteten Schädlings bestätigt auch Karl Heinz Gegg. Er ist Obmann des „Steirischen Vereins für Pflanzengesundheit“ und betreibt in Wettmannstätten (Bezirk Deutschlandsberg) einen Landesproduktehandel: „In unserem Gebiet haben wir derzeit keinen Käferdruck zu verzeichnen. Möglicherweise kommt unser Stelzentraktor zum Spritzen hoher Maisbestände heuer überhaupt nicht zum Einsatz.“ 115 Landwirte sind Mitglied bei diesem Verein und haben in den letzten Jahren diese Dienstleistung in Anspruch genommen.

 

Foto: agrarfoto.com

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