Sie sind jung, sie haben Ideen und trauen sich was: Die steirischen Gemüsebauern nehmen ihre Zukunft selbst in die Hand.
In eine spannende Zukunft blicken derzeit die steirischen Gemüsebauern: Veränderte Marktbedingungen und neue Trends in der Ernährung sorgen für einen großen Umbruch in der Branche. 20 junge, steirische Hofübernehmer haben sich deshalb zur Gruppe der „Jungen wilden Gemüsebauern“ zusammengeschlossen und wollen durch Produktinnovationen und neue Vermarktungswege näher zum Kunden kommen.
Neues Konzept
Kürzlich hat der Landesverband der steirischen Gemüsebauern mit Obmann Landeskammerrat Fritz Rauer, Hemma Reicher, Leiterin der Gartenbauabteilung in der Landwirtschafskammer und einer Abordnung der „Jungen Wilden Gemüsebauern“ ihr neues Gemüsekonzept vorgestellt. Um das steirische Gemüse in den Köpfen der Konsumenten besser verankern zu können, feilen die Jungen Wilden Gemüsebauern gerade an Produktinnovationen, die im Zuge des Gespräches auch verkostet wurden. Fritz Rauer, auch Präsident des Bundesgemüsebau-Verbands Österreich dazu: „Als Gemüsebauern müssen wir einfach stärker in die Verarbeitung gehen, um in Zukunft wirtschaftlich überleben zu können.“ So etwa sei man auf den ersten steirischen Paradeiser-Saft besonders stolz, betont Rauer. Dabei haben sich fünf Gemüsebau-Betriebe zusammengeschlossen, die ihre reifen Früchte mit dem Partnerbetrieb Fruchtsäfte Gangl aus Neustift zu diesem Fertigprodukt verarbeiten. Der Geschmack erinnert an sonnengereifte Paradeiser, ist vollmundig und süß. „Die hohe Qualität des Ausgangsmaterials schmeckt man im Produkt“, versichern die Gemüsebauern. Dafür wurden sie kürzlich auch mit dem Innovationspreis Kulinarik vom Steirischen Vulkanland ausgezeichnet.
Besonders im Convenience-Bereich (teilfertige Lebensmittel) möchten die jungen Wilden zukünftig noch stärker Fuß fassen. Ziel ist es, unter anderem Salat und Gemüse gewaschen und geschnitten vakuumverpackt zu verkaufen. Vogerlsalat, Häuptlsalat, Paprika, Zucchini oder Gurken. Zusätzlich will man auch auf der „Super-Food-Welle“ mitschwimmen.
Bio-Beeren
In vielen Glashäusern werden beispielsweise bereits Bio-Beeren gezogen, die am Markt reißenden Absatz finden. Dazu zählen unter anderem Himbeeren, Heidelbeeren und Ribisel.
Gemüseanbau
Rund 700 Betriebe beschäftigen sich in der Steiermark mit dem Gemüsebau und sind auch sehr erfolgreich. Neben den fünf Paradegemüsesorten Paradeiser, Grazer Krauthäuptl, Chinakohl, Kren und Käferbohne werden auch Nischenprodukte immer häufiger. 20 Gemüsebauern haben sich nun zu den jungen Wilden zusammengeschlossen und forcieren Produktneuheiten.
Bild oben: Vertreter der steirischen Gemüsebauern zu Gast bei Landesrat Hans Seitinger (Mitte): Hemma Reicher, Fritz Rauer, Irene Gombotz und Armin Lenz (von links). Foto: kk