TU-Studenten bauen Holzhaus

von NEUES LAND

Im Rahmen ihrer Masterarbeit entwarfen die TU-Studenten Max Schade und Fritz Walter den „Strohboid“.

Dieses Holzhaus in Leichtbauweise braucht 90 Prozent weniger Herstellungsenergie als ein konventionelles Haus und ist gänzlich frei von Kunst- und Farbstoffen. Es ist damit das wohl ökologischste Haus der Gegenwart. Bis Ende Oktober kann der „Strohboid“ im Freilichtmuseum Stübing besichtigt werden. Der „Strohboid“ besteht aus einer leichten Holzgitterkonstruktion, darauf Strohballen, darüber Lehm und Holzschindeln. So entstand aus regionalen Baustoffen und traditionellem Handwerk das Haus der Zukunft. „Ressourcenschonendes Bauen und innovatives Design können sich gegenseitig beflügeln. Der Strohboid spart Energie, sieht gut aus und das Beste: am Ende seines Lebenszyklus kann er einfach kompostiert werden, “ erklärt der Betreuer des Projektes Andreas Trummer vom Institut für Tragwerksentwurf der TU Graz.

Leichtbau aus Holzstäben

Damit das Holz für die Tragwerkskonstruktion die gewünschte Krümmung erreicht, kam eine ausgeklügelte Bugholztechnik ins Spiel. Mittels Wasserdampf erhitzt und befeuchtet, wird das für diese Technik besonders geeignete Buchenholz weich und biegsam. Erkaltet bleibt es formstabil und belastungsfähig. Die Strohballen lieferte ein steirischer Bauer, der Lehm kam aus dem Bauaushub einer nahegelegenen Baustelle und die Dachdeckung wurde aus Holzschindeln gemacht.

Vorzeigeprojekt mit Option auf Nachnutzung

„Man darf neben dem ökologischen Aspekt auch nicht vergessen, dass durch die Verwendung von heimischen Baustoffen, wie das Holz, die gesamte Wertschöpfung in der Region bleibt. Hier wurde ein maximal ökologisches und ressourcenschonendes Bausystem der Zukunft entwickelt“, freut sich Franz Titschenbacher, Obmann vom Verein proHolz Steiermark, der dieses Projekt unterstützt hat. Künftig könnte der „Strohboid“ – verschlossen mit Glasfassaden – z. B. als futuristisches, aber dennoch gemütliches Ferienhaus eingesetzt werden.

So entsteht ein Strohboid

Der Bau des Prototypen in Stübing ist in einem >> Fotoblog dokumentiert.

 

Fotos: Jimmy Lunghammer

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