Was bringt das neue Schuljahr Neues?

von Karl Brodschneider

Die landwirtschaftlichen Fachschulen melden stabile Schülerzahlen, einen Rekord bei Junglehrern und drei Änderungen in Direktionen.

 

Für über 128.000 steirische Schülerinnen und Schüler hat das neue Schuljahr begonnen. Davon besuchen exakt 2.522 Burschen und Mädchen die 20 land- und forstwirtschaftlichen Fachschulen beziehungsweise Fachschulen für Land- und Ernährungswirtschaft. „Die Schülerzahlen in unseren Fachschulen sind gegenüber dem Vorjahr stabil geblieben“, berichtet Landesschulinspektor Johannes Hütter. „Auffallend ist aber der Andrang in die Internate. Mit 1200 Internatsschülern sind es um 100 mehr als noch vor einem Jahr. In vielen Internaten konnten sogar nicht alle aufgenommen.“

Drei Schüler

Matteo Nickl aus St. Georgen an der Stiefing, Markus Weiracher aus Kainbach bei Graz und Luca Stradner aus St. Georgen an der Stiefing besuchen die Klasse 2a der Fachschule Grottenhof in Graz.

Eine völlig neue Situation erlebt Hütter beim Lehrkörper. 41 Lehrkräfte wurden neu angestellt. Insgesamt gibt es in den steirischen Landwirtschaftsschulen 392 Lehrer. „Ich kann mich nicht erinnern, dass wir jemals in einem einzigen Jahr derart viele Pädagogen neu aufgenommen haben“, sagt Hütter und verdeutlicht die derzeitige Pensionierungswelle: „In den letzten sechs Jahren wurden rund 200 Lehrer neu angestellt. Das ist somit der halbe Lehrkörper im landwirtschaftlichen Schulbereich.“ Dass es heuer zu keinem dramatischen Engpass bei den Unterrichtenden gekommen kam, ist auch den Erleichterungen bei der Ausbildung geschuldet. Junglehrer können zum Beispiel neben ihrer Arbeit die berufsbegleitende Ausbildung in Wien absolvieren.

Neue Direktorinnen

Die Änderungen bei zwei Fachschulen für Land- und Ernährungswirtschaft sind schon hinlänglich bekannt. Die Fachschule Oberlorenzen ist mit der Fachschule Hafendorf verschmolzen. Die Fachschule Halbenrain wird auslaufend geführt und ist der Fachschule Stein zugeordnet. Die Direktorin für diese beiden Schulen ist Ulrike Prutsch. Maria Reissner, bisher Schloss Feistritz, ist die neue Schulleiterin in Gröbming. Ihre Nachfolgerin in St. Peter am Kammersberg ist Margaretha Sackl. Mit Karoline Kolb gibt es auch in der Fachschule Vorau eine neue Direktorin. Und noch eine Änderung im Schulbereich meldet Hütter: „Schulinspektorin Sieglinde Rothschedl geht Anfang Dezember in Pension. Ihre Nachfolgerin ist Diplompädagogin Barbara Ernst-Schnitzer.“

Grottenhof

Der Schultrakt in der Fachschule Grottenhof wurde völlig neu errichtet und wird im Oktober feierlich eröffnet.

Was die Schulinvestitionen betrifft, wurden beziehungsweise werden heuer in vier Schulen Großinvestitionen umgesetzt. Die Fleisch- und Milchverarbeitung sowie der neue Hofladen der Fachschule Grabnerhof wurden schon im April ihrer Bestimmung übergeben. Im Juni erfolgte die Eröffnung der modernen Lehrfleischerei in Hatzendorf. Im Oktober wird der Schulneu- und -umbau in der Fachschule Grottenhof in Graz feierlich eröffnet. Und in der Fachschule Hafendorf werden aktuell die Werkstätten neu errichtet. „Ein großer Brocken in den nächsten zehn Jahren werden auch einige Stallungen im Hinblick auf Tierwohl sein“, erklärt Hütter. Landesrat Hans Seitinger hält dazu fest: „Die geistigen Hektar sind die ertragreichsten. Daher investieren wir massiv in unsere Landwirtschaftsschulen. Mit modernen Schulen und einer praxisnahen Ausbildung stellen wir sicher, dass wir unserer bäuerlichen Jugend Perspektiven für eine gute Zukunft eröffnen können.“

Berufsbegleitend

Als „Renner“ entpuppt sich auch die berufsbegleitende landwirtschaftliche Schulausbildung für Erwachsene. „Heuer sind es 197 Erwachsene“, berichtet der Landesschulinspektor. „Dieses Ausbildungsangebot gibt es seit sechs Jahren in der Steiermark. Das Interesse daran ist ungebrochen. Wir haben das Glück, für diese Ausbildung eine gute Infrastruktur und gute Lehrer zu haben.“

 

Beitragsfotos: Brodschneider (2), Land Steiermark

 

 

Zum Thema passend

Einen Kommentar abgeben