Schweinepest rückt näher

von Karlheinz Lind

Styriabrid-Obmann Kurt Tauschmann ruft aufgrund der Seuchengefahr die steirischen Schweinebauern zu besonderer Vorsicht auf.

„Die Katastrophe ist unaufhaltsam. Die Frage ist nur, wann sie eintritt.“ So düster beschreibt Styriabrid-Obmann Kurt Tauschmann die Situation in Bezug auf die aktuellen Fälle von Afrikanischer Schweinepest (ASP) in Zentraleuropa. Erst vor wenigen Wochen haben die Belgischen Behörden bei zwei tot aufgefundenen Wildschweinen im Dreiländereck Belgien, Frankreich und Luxemburg ASP festgestellt. Damit ist ASP erstmals seit 2014 in einem westeuropäischen Land ausgebrochen. Und das nur etwa 60 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt.

Kurt Tauschmann, steirischer Schweine-Experte. Foto: Styriabrid

Weitreichende Folgen

Ein Befall in Deutschland oder gar in Österreich hätte weitreichende wirtschaftliche Folgen. Tauschmann: „Wir sehen, dass solche Situationen von den Marktteilnehmern beinhart ausgenutzt werden. Der Schweinmarkt in Belgien ist total zusammengebrochen.“ Bei einem Befall in Deutschland oder Österreich würden auch heimische Exportmärkte im asiatischen Raum über Nacht wegbrechen, der Schaden für die heimischen Schweinebauern wäre enorm, so der Experte. Branchen-Insider gehen österreichweit von rund 250 Millionen Euro pro Jahr aus, sollte die Katastrophe eintreten.

Deshalb richtet Tauschmann auch den Appell an alle Schweinebauern, höchstes Augenmerk auf Hygiene zu legen: „Kollegen, die auch Jäger sind, müssen besonders vorsichtig sein. Bei einer Wildschweinjagd in Osteuropa kann der ASP-Erreger, ein höchst ansteckender Virus, leicht mit Kleidung und Schuhen in die heimischen Hausschweinbestände gebracht werden.“ Auch Saisonarbeitskräfte, Pflegekräfte oder Reisende und Transporte aus den ASP-betroffenen Ländern können eine mögliche Ansteckungsquelle darstellen.

Beitragsbild: davit85 – stock.adobe.com

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