Ministerin mit steirischen Wurzeln

von Karl Brodschneider

Die gebürtige Steirerin Maria Patek ist in der Übergangsregierung mit den Agenden ihrer Vorgängerin Elisabeth Köstinger betraut.

Am Montag wurde die neue Übergangsregierung mit Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein an der Spitze angelobt. Eine neue Ministerin, Maria Patek, ist gebürtige Steirerin und wuchs zusammen mit acht Geschwistern auf einem Ennstaler Bauernhof auf. In Moosheim, einem Ortsteil der Gemeinde Michaelerberg-Pruggern, führt ihr jüngerer Bruder Johann Mösenbacher zusammen mit seiner Gattin Sigrid im Vollerwerb einen auf Christbaumkulturen spezialisierten Betrieb.

Ministerin DI Maria Patek ist eine gebürtige Ennstalerin.

Natürlich verfolgten Johann und Sigrid Mösenbacher die Angelobung der neuen Regierungsmitglieder live vor dem Fernseher mit. „Das war ein Pflichttermin für die ganze Familie“, betont der Bauer und erzählt vom guten Zusammenhalt unter den Geschwistern: „Wir sind eine große Familie. Jeder musste daheim anpacken. Aber so haben wir alle schon früh das Aufeinander-Rücksichtnehmen und Teamarbeit gelernt.“

Wenn er spricht, hört man die Bewunderung heraus, die er seiner Schwester entgegenbringt: „Maria ist eine Frau voll Energie und sie wird es schaffen! Sie liebt Herausforderungen und es taugt ihr, wenn sie etwas bewegen kann.“

Lebenslauf

Für das Amt als Übergangs-Landwirtschaftsministerin ist Maria Patek in seinen Augen wie geschaffen: „Sie ist so richtig bäuerlich aufgewachsen, hat einen logischen Hausverstand und ein großes Netzwerk.“ Johann Mösenbacher macht auch aufmerksam: „Sie musste sich beruflich immer in einer Männerdomäne behaupten.“ Ein Blick auf den Lebenslauf der neuen Ministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus beweist das. Schon vor 25 Jahren übernahm Maria Patek – sie wurde im vorigen Jahr sechzig, ist verheiratet, hat zwei Töchter und wohnt in Wiener Neustadt – die Gebietsbauleitung Wiener Neustadt der Wildbach- und Lawinenverbauung. Ab dem Jahr 2002 führte sie bundesweit die Abteilung Wildbach- und Lawinenverbauung. 2016 wurde sie zur Leiterin der Sektion Wasserwirtschaft ernannt. Von ihrer nunmehrigen Vorgängerin als Bundesministerin, Elisabeth Köstinger, wurde sie Mitte 2018 mit der Leitung der Sektion Forstwirtschaft und Nachhaltigkeit betraut.

Ehepaar Mösenbacher

Sigrid und Johann Mösenbacher bewirtschaften den Betrieb, auf dem Ministerin Maria Patek aufgewachsen ist.

Großes Fachwissen

„Sie weiß, von wo sie herkommt und hat darauf nicht vergessen“, betont Johann Mösenbacher und erwähnt ihr großes Fachwissen bei allem, was mit der Forstwirtschaft sowie der Wildbach- und Lawinenverbauung zu tun hat. Bezüglich Klimawandel gesteht er seiner Schwester viel Gespür zu, was da alles auf die Bäuerinnen und Bauern zukommt. „Ich selbst merke es bei unseren Christbaumkulturen“, sagt er. Seine Kulturen umfassen eine Gesamtfläche von 20 Hektar. Mit der Milchviehhaltung am Betrieb vulgo Schmied wurde Anfang der 1990er Jahre aufgehört.

Bürgermeister

Seit am vergangenen Wochenende in der Öffentlichkeit bekannt wurde, dass Maria Patek die neue Übergangsministerin wird, klingelte nicht nur beim Bauernehepaar Mösenbacher oft das Telefon, sondern auch bei Bürgermeister Hannes Huber. „Es erfüllt mich mit Stolz und Freude, dass wir jetzt eine Ministerin haben, die aus unserer Gemeinde stammt. Sie ist eine bodenständige Frau, sehr zugänglich und eine würdige Nachfolgerin von Elisabeth Köstinger“, sagt Huber. Und er ergänzt: „So viel wird über den ländlichen Raum geredet. Maria Patek weiß, was der ländliche Raum tatsächlich ist und was damit alles zusammenhängt.“

 

Beitragsbilder: Brodschneider/kk

 

 

 

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