Hantavirus – Infektionen nehmen zu

von NEUES LAND

Mit dem Anstieg der Rötelmaus-Population ist auch das Risiko, mit dem Hantavirus in Kontakt zu kommen, stark gestiegen. Große Gefahr lauert beim Putzen von Almhütten oder Dachböden.

Das Hantavirus, welches durch Rötelmäuse übertragen wird, hat sich in der Steiermark zuletzt stark ausgebreitet. Im Vorjahr hat es 183 Fälle gegeben. Grund dafür ist die starke Vermehrung der infektiösen Mauspopulationen. Überall dort, wo sich die Mäuse in den Wintermonaten aufgehalten haben könnten, besteht die Gefahr, sich mit dem Hantavirus zu infizieren. Menschen kommen mit dem Erreger in Kontakt, indem sie kontaminierten Staub einatmen. Auf den Staubpartikeln können sich Reste von Mäusekot, deren Speichel oder Urin befinden. Beim Kehren alter Dachböden, Alm- und Jagdhütten, Scheunen und Geräteschuppen ist das Risiko besonders hoch.

Schwere Symptome

Die Erkrankung beginnt meist mit plötzlich einsetzendem hohem Fieber, das über drei bis vier Tage anhält. Es wird von unspezifischen, grippeähnlichen Symptomen wie Kopf-, Bauch- und Muskelschmerzen, Lichtscheu, Sehstörungen, Rachenrötung und Husten begleitet. Nach wenigen Tagen treten bei den meisten Patientinnen und Patienten ausgeprägte Rückenschmerzen, Unterleibsschmerzen, Schwindel und Erbrechen auf. Lunge und Nieren können schwer betroffen sein. Kommt es zum Organversagen ist die Versorgung auf einer Intensivstation und gegebenenfalls eine Dialyse erforderlich. Die Inkubationszeit beträgt üblicherweise zwei bis vier Wochen, in Ausnahmefällen kann sie 5 bis 60 Tage betragen. Aktuell stehen weder ein geeigneter Impfstoff noch eine spezifische medikamentöse Therapie zur Verfügung. Infektionsgefährdet sind Personen, deren Lebens- und Arbeitsbedingungen einen Kontakt zu infizierten Nagern und deren Exkrementen begünstigen oder die in direkten Kontakt mit dem Virus kommen.

Davor schützen

„Menschen, die in landwirtschaftlichen Betrieben tätig sind, Waldarbeiter und Laborpersonal sind besonders gefährdet“, führt Landessanitätsdirektorin Ilse Groß aus. „Staubige Böden und Oberflächen sollten vor der Reinigung benetzt werden. Tragen Sie überall dort, wo sich Rötelmäuse aufgehalten haben können und sie Tätigkeiten durchführen, die Staub aufwirbeln, eine entsprechende Schutzausrüstung. Die Verwendung von FFP2-Schutzmaske, Schutzbrille, Kopfbedeckung, Handschuhen und Arbeitskleidung kann das Risiko einer Infektion senken.“

Beitragsfoto: agrarfoto.com

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