Die Südsteirische Weinstraße, eine Top-Attraktion im steirischen Tourismus, feiert heuer mit viel Programm ihren 60. Geburtstag.
An einem Herbsttag im Jahr 1955 war man feierlich gestimmt im Weinland: Landeshauptmann Josef Krainer Senior übergab im Beisein von regionaler Prominenz das letzte, 2,5 Kilometer lange, Teilstück der „Südsteirischen Weinstraße“ seiner Bestimmung. Damit war ein großes Werk in Sachen Infrastruktur vollbracht: Ein 25 Kilometer langer Verkehrsweg verband die größte Weinbauregion der Grünen Mark und machte Betriebe erreichbar, die zuvor nicht einmal Zufahrtswege hatten.
An den touristischen Zauber dieser Route wagte damals noch kaum jemand zu denken. Ein paar Buschenschänken bedienten in erster Linie die Leute aus der Gegend, nur hin und wieder verirrten sich einige Ausflügler in eine Landschaft, die heute als eine der schönsten in ganz Europa bewundert wird und an schönen Herbst-Wochenenden zwischen 20.000 und 30.000 Gäste pro Tag anlockt, Feriendomizil zahlreicher berühmter Promis und Aushängeschild bäuerlicher Erfolgsgeschichten geworden ist. Die Weinbauern an der Weinstraße haben mit ihren sehr erfolgreichen Produkten und mit reizvollen gastlichen Betrieben großen Anteil an der Anziehungskraft.
Einzigartig
Die teilweise enge Straße, die sich durch die steirischen Windischen Bühel windet, über weite Strecken entlang der österreichisch-slowenischen Staatsgrenze und über einige Meter sogar auf slowenischem Gebiet verläuft, hat viele andere „Weinstraßen“ inspiriert und ist doch einzigartig geblieben. Herbert Germuth, Obmann des Tourismusverbandes „Südsteirische Weinstraße“ will diese Einzigartigkeit auch bewahren und „kein zweites Kitzbühel“ werden. Was man sich für die nächsten Jahre vorgenommen hat: „Unsere Saison dauert von Ostern bis in den späten Herbst hinein – vorher und nachher stehen Kapazitäten in 350 touristischen Betrieben verschiedenster Art zur Verfügung, die wir stärker nützen möchten.“ Eine Schlüsselrolle dabei soll das „Weinmobil“ spielen, eine Art Taxi-Service, das Autolenkern ihre Promille-Sorgen nehmen soll.
Noch ein interessantes Detail: Die steirische Gemeindestrukturreform hat das Weinland nach sechs Jahrzehnten überschaubarer gemacht: Aus 14 Anrainer-Gemeinden sind nur noch fünf geworden.