Junge Wissenschaftler sammeln Praxis

von NEUES LAND

Der Raababach in der Gemeinde Gössendorf bekommt einen Hochwasserschutz. Die Universität für Bodenkultur nutzt diese Gelegenheit für eine praxisnahe Ausbildung.

Es war eine besondere Gelegenheit für Studierende der Universität für Bodenkultur (BOKU) in Wien. In der Steiermark bot sich die Chance, im Zuge eines Praktikums, hautnah an der Umsetzung eines großen Bauprojekts für Hochwasserschutz dabei zu sein. Zentraler Ort dieser Veranstaltung: Der Raababach in der Gemeinde Gössendorf.

Studierenden der Masterstudien Landschaftsplanung und Landschaftsarchitektur, Forstwissenschaften sowie Kulturtechnik und Wasserwirtschaft, konnten dabei die handwerklichen Praktiken für fachgerechte Maßnahmen an Fließgewässern vermittelt werden. Im Zentrum dabei stand die Verwendung von natürlichen Baustoffen und Materialien um naturnahe Uferverbauungen zu errichten. Dazu zählen etwa Weidenspreitlagen und Faschinen, also Bündel von austriebsfähigen Weidenruten, sowie verschiedene Strukturierungsmaßnahmen im Gewässerbett.

Praxis

Ziel war es natürlich, die theoretischen Grundkenntnisse aus den Vorlesungen zu vertiefen und praktische Fähigkeiten für Planung und Ausführung zu erwerben. Unterstützt wurden die Studenten durch die Arbeiter der Baubezirksleitung. „Diese fachliche Kooperation stellt für alle Beteiligten eine Bereicherung dar, da nicht nur praktische Kompetenzen erworben werden, sondern auch ein Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen den Studierenden und den Mitarbeitern der Baubezirksleitung erfolgt“, so Landesrat Johann Seitinger. Im Herbst 2017 wurde mit den Bauarbeiten für Hochwasserschutz am Raababach in Gössendorf begonnen. Mit einer Gesamtinvestition von rund 10 Millionen Euro werden im Gemeindegebiet rund 600 Wohnobjekte bis zu einem hundertjährlichen Hochwasserereignis geschützt.

Startschuss

Nun erfolgte auch der Beginn des Ausbaus des Raababaches an der Mündung in die Mur. Im Jahr 2018 werden die Arbeiten bis zur Bundesstraße fortgesetzt. Ziele des Projektes sind neben der Erreichung eines optimalen Hochwasserschutzes auch die Verbesserung der ökologischen Funktionsfähigkeit des Gewässers, die Schaffung eines grünen Korridors entlang des Baches und somit die Verbesserung des Lebensraumes für Tiere und Menschen. Dazu war es erforderlich, in größerem Ausmaß Grundflächen zu erwerben, was nur durch die Bereitschaft der Landwirte und Grundeigentümer gelang.

Beitragsbild: Lebensressort

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