Es hagelte schon sehr früh

von Karl Brodschneider

Ungewöhnlich früh begannen heuer die Hagelunwetter. Wann gab es in den letzten drei Jahren die ersten schweren Gewitter?

 

Am Dienstagnachmittag tobten in der Steiermark die ersten schweren Gewitter im heurigen Jahr. Begleitet wurden sie von Hagel und Starkregen. Vor allem in der Landeshauptstadt Graz sowie in den Bezirken Graz-Umgebung und Weiz richteten die Unwetter große Schäden an. Wieder einmal traf es die Landwirtschaft und da vor allem die Kulturen Getreide, Stein- und Kernobst inklusive Netzschäden, Erdbeeren, Gemüse und Grünland. Die Österreichische Hagelversicherung schätzt den Gesamtschäden in der steirischen Landwirtschaft auf etwa zwei Millionen Euro. Die betroffene Fläche belief sich auf 3500 Hektar.

Die „Heißheiligen“

Ein Blick zurück auf die letzten Jahre! Im Mai 2022 stöhnte die Steiermark unter extrem hohen Temperaturen. Die Eisheiligen waren damals als die „Heißheiligen“ bezeichnet worden, denn sie bescherten der Steiermark nicht nur viele Sonnenstunden, sondern auch Temperaturen um die 30 Grad. Die ersten schweren Gewitter setzten im Vorjahr Ende Mai ein und sorgten für allem in Kärnten, Niederösterreich und Südburgenland für große Schäden. In der Steiermark gab es 2022 erst in der zweiten Juni-Hälfte die ersten Hagelunwetter mit Starkregen und Sturm.

Millionenschaden

Im Jahr 2021 ging die Unwetterserie in der Steiermark schon Mitte Mai los. Von den ersten Hagelunwettern waren damals die Bezirke Graz-Umgebung und Südoststeiermark am meisten betroffen. Ende Mai 2021 kämpften weite Teile der Steiermark vor allem mit sintflutartigen Regenfällen. In den Bezirken Graz-Umgebung, Leibnitz, Deutschlandsberg und Südoststeiermark wurden 2500 Hektar unter Wasser gesetzt. Ein Monat später kam es binnen weniger Tage zu zwei dramatischen Hagelunwettern. Das schwerste ereignete sich am 31. Juni 2021 und verhagelte 12.000 Hektar Agrarflächen in den Bezirken Weiz und Hartberg-Fürstenfeld. Betroffen waren die Kulturarten Getreide, Mais, Kürbis, Soja, Obst, Wein und Gemüse. Der Gesamtschaden belief sich damals auf rund sieben Millionen Euro.

Im Jahr 2020 gab es Ende Juni eine unheimliche Wetterserie. Innerhalb von vier Tagen wurde die Steiermark gleich dreimal von heftigen Unwettern heimgesucht. Das schwerste ereignete sich am 29. Juni und verursachte allein in der Landwirtschaft Schäden in der Höhe von acht Millionen Euro.

 

 Foto: ÖHV

 

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