Die Klimabilanz für das Jahr 2022 beweist: es war eines der wärmsten unserer Messgeschichte. Niederschläge fehlten vielerorts, eben ein Jahr der Wetterextreme.
Außergewöhnlich warme Temperaturen prägten den Jahreswechsel. Sowohl am Silvester- als auch am Neujahrstag wurden in vielen Orten Österreichs die höchsten jemals gemessenen Temperaturen erreicht. Somit schließt der Jahresbeginn nahtlos an die Wetterextreme von 2022 an.
Schäden in der Landwirtschaft
Das vergangene Jahr hat wieder eindrucksvoll bewiesen, dass der Klimawandel längst angekommen ist und große Herausforderungen für die Landwirtschaft mit sich bringt. Ein wichtiger Grund für die Österreichische Hagelversicherung, Bilanz über die Schäden im Jahr 2022 in dem für die Volkswirtschaft so wichtigen Agrarsektor zu ziehen. „Hagel, Sturm und Überschwemmungen, vor allem aber die Hitze mit ausbleibendem Niederschlag machten der heimischen Landwirtschaft im abgelaufenen Jahr zu schaffen. Die Konsequenz ist ein Gesamtschaden in der österreichischen Landwirtschaft von 170 Millionen Euro, davon 130 Millionen Euro bedingt durch das Risiko Dürre, speziell an Kulturen wie Mais, Sonnenblumen und Sojabohnen sowie dem Grünland“, so Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung. „Das Dramatische ist, dass Wetterextreme weiterhin in Häufigkeit und Intensität zu nehmen. Der kostenintensive Klimawandel macht den Sommer zu einer Jahreszeit der Gefahren für den standortgebundenen Agrarsektor“, so Weinberger weiter.
Zu heiß und zu trocken
Insgesamt lässt sich die heimische Wetterbilanz 2022 kurz zusammenfassen: es war zu heiß und zu trocken. Bereits der Winter lag mit einem Plus von 1,5 Grad über dem Mittel und platzierte sich auf Platz acht der wärmsten Winter der Messgeschichte. Der Frühling verlief überdurchschnittlich warm. Einen neuen Temperaturfrühlingsrekord gab es am 20. Mai in Bludenz mit 33,7 Grad Celsius. Dazu war es insgesamt einer der 20 trockensten Frühlinge der 164-jährigen Messreihe. Der Sommer war heiß und insgesamt trocken.
Dies bestätigen auch die aktuellen Zahlen der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik. In Österreich gab es im Jahr 2022 kaum ein Monat oder eine Region, in dem beziehungsweise in der die Niederschlagsmengen das klimatologische Mittel erreichten oder dieses sogar übertrafen. Defizite von 23 bis 40 Prozent traten vorwiegend in den südlichen Regionen Österreichs auf, in unserem Bundesland waren vorwiegend die West- und Oststeiermark stark betroffen.
Die Klimakrise hat dabei erneut deutlich gezeigt: Noch vor 20 Jahren wäre dieser Sommer hierzulande der mit Abstand heißeste überhaupt gewesen. Angesichts der hohen Temperaturen in der jüngeren Vergangenheit reiht er sich auf Platz vier der wärmsten Sommer der Messgeschichte ein. Weinberger abschließend: „Wenn wir im Kampf gegen den Klimawandel nicht alle an einem Strang ziehen, wird ein Sommer wie im vergangenen Jahr, in wenigen Jahrzehnten zu den kühleren zählen.“
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