Woche des starken Regens

von Karl Brodschneider

Mitte voriger Woche begann in der gesamten Steiermark eine einzigartige Unwetterserie mit Starkregen und verursachte große Schäden.

Eine Woche lang standen weite Teile der Steiermark unter dem Eindruck von heftigen Unwettern. Sintflutartige Regenfälle gab es im Joglland. Hier schüttete es in manchen Gebieten 70 Liter pro Quadratmeter in einer halben Stunde. „Kleine Rinnsale wurden zu reißenden Bächen“, schildert Fischbachs Bürgermeisterin Silvia Karelly die Situation. „In manchen Regionen brachte dieses Unwetter ein 100-jähriges Hochwasser“, fährt sie fort.

Weg in St. Kathrein

In St. Kathren am Hauenstein verschwand dieses Wegstück völlig.

Eine schwer betroffene Gemeinde ist St. Kathrein am Hauenstein. Zum Beispiel wurde dort die Bundesstraße auf einer Länge von 50 Meter völlig weggerissen. Zudem sind zwei Gemeindestraßenbrücken zerstört. „Wir sind leider nicht zum Katastrophengebiet erklärt worden“, merkt Bürgermeister Peter Knöblreiter enttäuscht an. Er ist aber froh, dass das Bundesheer mit der Errichtung einer Behelfsbrücke über den Hirschbach hilft.

Mure zu Wohnhaus

In Murau drohte eine Mure ein Wohnhaus zu zerstören.

Sehr große Unwetterschäden gab es auch rund um Murau und St. Lambrecht. Vermurte Straßen, entwurzelte Bäume, überschwemmte Häuser und Ställe waren der Grund, dass diese Region zum Katastrophengebiet erklärt wurde. 

Wiese Mure

Ein Teil einer Wiese im Gebiet um Murau ist völlig abgebrochen.

Hangrutschungen

Nach heftigen Niederschlägen von bis zu 80 Liter in einer Stunde kam es in der Südoststeiermark zu weiträumigen Überschwemmungen und Hangrutschungen. Eine besonders dramatische Situation erlebte eine Bauernfamilie in Unterlamm. Dort kamen mehrere Tausend Quadratmeter eines Hanges ins Rutschen, wobei sogar die Mauer eines Wirtschaftsgebäudes eingedrückt wurde. Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer machte sich vor Ort ein Bild vom Ausmaß der Schäden.

LH in Unterlamm

Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer machte sich in Unterlamm selbst ein Bild vom Ausmaß der katastrophalen Schäden.

Begleitet wurden viele Unwetter auch von Sturm und Hagel. Allein am Montag verursachte der Hagelschlag an landwirtschaftlichen Kulturen einen Schaden in der Höhe von einer Million Euro.

Überschwemmung Fehring

Ein Kürbisacker in Fehring nach dem Starkregen und Hagelgewitter.

Wetter-Erklärung

Den Grund für die außergewöhnlich langen und starken Regenfälle beschreibt die ZAMG: „Zum einen ist die Luft vom Boden her sehr feucht. Die Sonneneinstrahlung heizt alles auf und lässt Gewitterwolken entstehen. Und weil die Wolken wegen fehlender Höhenströmung fast gar nicht weiterwanderten, kam es zu punktuellen Starkregen-Ereignissen.“

 

Beitragsfotos: BFV MU, BFV FB, Gemeinde St. Kathrein a. H., ÖHV

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