Viele offene Türen locken

von NEUES LAND

Im Februar müssen Jugendliche wichtige Entscheidungen für ihre weitere Schul-laufbahn treffen. Die steirischen Landwirtschaftsschulen bringen sich dafür mit einem vielfältigen Programm in Stellung.

Der Kampf um Schüler ist in Jahren sinkender Geburtenzahlen im Bildungsbereich schon längst ausgebrochen. In der Zeit rund um die Semesterferien geht es wieder besonders spannend zu, denn da sollen die Schulanmeldungen erfolgt sein. Die Mundpropaganda allein genügt nicht mehr, um die Klassen voll zu bekommen. Das gilt auch für diue Schulen im bäuerlichen Umfeld. Viele Landwirtschaftsschulen setzen auf „Tage der offenen Tür“. Schulinspektorin Sieglinde Rothschedl betont, dass es für die Jugendlichen und Eltern ganz wichtig ist, die Schule und Praxisräume vor Ort anschauen zu können: „Dabei loten die jungen Menschen auch das Klima aus, ob sie sich hier wohl fühlen würden.“ Meist besuchen sie mehrere Schulen, bevor sie ihre Entscheidung treffen. In der Fachschule Haidegg in Graz werden an diesem Freitag die Schultore für alle Interessierten weit aufgemacht. „Es wird erklärt, gezeigt, verkostet und die Schüler können selbst probieren“, erzählt Direktorin Maria Schütz. „Man muss zuschauen und angreifen können. Dann kann man Kernkompetenzen und Inhalte besser transportieren.“ In der Höheren Lehranstalt für Landwirtschaft Raumberg (LFZ Raumberg-Gumpenstein) werden beim „Tag der offenen Tür“ die Schulführungen von Schülern gemacht. „Weil sie das viel authentischer machen und für Gleichaltrige glaubwürdiger sind“, meint Direktor Anton Hausleitner und berichtet: „30 bis 40 Prozent der Anmeldungen erfolgen beim Tag der offenen Tür oder in den Tagen danach.“ Keine Schule kommt umhin, sich bei den verschiedenen Bildungs- und Berufsinformationsmessen vorzustellen. Das ist ein Muss. „Unser Start erfolgte schon bei der Bildungsmesse in Deutschlandsberg im vergangenen Oktober“, lässt der Leiter der Fachschule Stainz, Franz Mörth, wissen. „Seither bieten wir in 14-Tage-Intervallen so genannte Bildungsnachmittage für interessierte Schüler an.“ Natürlich spielen auch zufriedene Absolventen eine große Rolle: „Im ersten Jahrgang haben wir mit Andreas Groß aus Groß St. Florian derzeit einen Schüler, von dem schon drei ältere Geschwister unsere Schule besucht haben“, berichtet Mörth.

Schnuppertage

Immer beliebter werden eigene Schnuppertage, an denen Schüler ein oder zwei Tage am normalen Schulbetrieb teilnehmen. „Bei uns gibt es solche Schnuppertage an jedem Mittwoch. Interessierte Schüler kommen in der Früh zu uns und bleiben bis zum späten Nachmittag in der Klasse“, berichtet Direktorin Ingrid Weinhandl von der HLA Graz-Eggenberg und lässt wissen: „Daraus resultierten oft viele Anmeldungen.“ Froh ist Weinhandl auch darüber, dass man ab Herbst mit der HBI Liebenau eine gute Internat-Kooperation gefunden hat. Und noch etwas machen die Landwirtschaftsschulen, um das Interesse ihrer „Kundschaft“ auf sich zu lenken. Sie bieten spezielle Zusatzqualifikationen an. Zum Beispiel kann man in der Fachschule Oberlorenzen-St. Martin mehr über die Pferdewirtschaft erfahren und besonders das Westernreiten erlernen.

Die Steirischen Schulen:

Derzeit gibt es in der Steiermark 15 Fachschulen für Land- und Ernährungswirtschaft, neun land- und forstwirtschaftliche Fachschulen, eine Berufsschule (für Gärtner) sowie drei Schulen mit Maturaabschluss (Raumberg, Bruck, HLA Eggenberg) mit insgesamt 3600 Schülern. Tage der offenen Tür gibt es unter anderem:

  • Fachschule Haidegg in Graz am 16. Jänner von 10 bis 16 Uhr
  • Fachschule Grottenhof-Hardt in Thal am 21. Jänner ab 13 Uhr
  • Fachschule Neudorf in St. Georgen a. d. St. am 31. Jänner von 9 bis 13 Uhr

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