Andreas Kühberger ist Bauer, Bürgermeister und Vater von sechs Kindern. Er drängt darauf, die Rolle der Mütter am Hof aufzuwerten.
Am Hof von Brigitte und Andreas Kühberger in Mautern geht es hoch her. Sechs Kinder im Alter von zweieinhalb bis 13 Jahren sorgen für jede Menge jungen Schwung und schaffen auch organisatorische Herausforderungen, die nicht immer ganz einfach sind. Für Kühberger – er ist Bürgermeister von Mautern, Bezirksparteiobmann und ÖVP-Spitzenkandidiat für die Nationalratswahl im Wahlkreis Obersteiermark – und seine Gattin war es immer klar, dass sie eine große Familie gründen wollen. Auch weil beide selbst aus einer solchen stammen.
Doch ganz so einfach war die Planung dieses mutigen Vorhabens nicht. Kühberger: „Als wir im Jahr 2003 unser Haus bauten, war uns nicht bewusst, dass wir neun Jahre später noch einmal kräftig zubauen mussten, damit für alle genug Platz unter einem Dach ist.“ Das mit dem Platz ist insgesamt nicht ganz leicht lösbar: Für die familiäre Fortbewegung braucht man einen Kleinbus mit neun Sitzen und muss mit wenig Gepäck auskommen. Aber wenn alle auf die eigene Alm fahren wollen, hat der dafür notwendige Pick Up zwei Mal zu fahren.
Eine logistische Meisterleistung erfordert das kirchliche, musikalische, kulturelle und sonstige Engagement der jungen Herrschaften. Die Wege zum Ministrieren, in die Musikschule und zu diversen Vereinen müssen sorgfältig aufeinander abgestimmt sein und erfordern eine Mama, die im Stil einer Vollzeit-Disponentin agiert.
Positiv
Andreas Kühberger ist stolz auf seine große Familie und hat sich daran gewöhnt, dass er mit seiner ganzen Schar bei Besuchen, oder Ausflügen stets für Aufsehen sorgt. Er wird auch oft darauf angesprochen – wie er betont, meist positiv.
Harmonisch
Er selbst kann über dieses bunte Familienleben ebenfalls sehr viel Positives erzählen. All seine Kinder hätten, so Kühberger, einen guten Bezug zur Natur und den Tieren. Und sie haben sehr früh gelernt, sich selbst zu beschäftigen. Nicht nur das, die jungen Herrschaften helfen auch „alle sehr gerne bei der täglichen Arbeit“ und wachsen damit ganz harmonisch ins bäuerliche Leben hinein. Besonders gerne betreuen sie, verrät ihr Vater, die Hasen und helfen bei der Abnahme der Eier. Nicht ganz einfach ist allerdings immer wieder die Frage zu klären, wer jeweils am Traktor mitfahren darf“.
Aufwerten!
Und der Politiker Andreas Kühberger? Er meint, „gerade die Arbeit, die Frauen und Mütter am Hof verrichten, gehört stark aufgewertet – dies nicht zuletzt auch in der Anrechnung der Erziehungszeiten für die Pensionsberechnungen“. Kühberger wünscht sich auch mehr Flexibilität in der Frage, wie Kinder betreut werden sollen. Der Bauernbund-Bürgermeister: „Wenn ich als Familie die Wahl getroffen habe, mehrere Kinder zu haben, möchte ich auch selbst entscheiden können, ob diese bis zur Schule im Familienverbund bleiben können und nicht vom Staat aufgetragen bekommen, sie müssen alle in die Kinderkrippe oder in den Kindergarten. Da muss die Entscheidungshoheit bei der Familie liegen. Allerdings sollte die Öffentlichkeit jede mögliche Variante mit entsprechender Infrastruktur unterstützen.“
Mitmachen!
Auf welchem Bauernhof lebt die größte Familie zusammen? Wer hat die meisten Kinder? Wo sind die meisten Generationen auf einem Hof? Und wo stehen Familien für Erfolge, Besonderheiten und Überraschungen? Bitte liefern Sie uns mit einem E-Mail an office@neuesland.at Informationen dazu! Noch bis zum 5. August läuft unsere große Online-Umfrage zum Thema „Die bäuerliche Familie“. Wir möchten erfahren, wie die Stimmung in den bäuerlichen Familien der Steiermark ist, welche Sorgen und Probleme sie haben. Bitte nehmen auch Sie sich drei bis fünf Minuten Zeit, um auf www.neuesland.at insgesamt zwölf Fragen zu beantworten. Vielen Dank dafür!