Raiffeisen mit erfreulichem Halbjahres-Ergebnis

von Karlheinz Lind

Die Raiffeisen-Landesbank (RLB) Steiermark konnte trotz eingetrübter Konjunktur ein sehr erfreuliches Raiffeisen Halbjahres-Ergebnis erzielen.

Kürzlich präsentierte RLB-Generaldirektor Martin Schaller die aktuellen Zahlen des Raiffeisen Halbjahres-Ergebnis. Der Konzern-Überschuss vor und nach Steuern sowie das an Kunden ausgereichte Kreditvolumen wurden gesteigert. Positiv entwickelte sich auch die Kreditqualität, denn das Kreditrisiko sank auf einen neuen Rekordwert. Die positiven Effekte übertrafen die Entwicklung der Kosten, sodass die Cost Income Ratio deutlich gesenkt werden konnte. Die Eigenmittelquote ist mit 20,5 Prozent doppelt so hoch wie gesetzlich gefordert. Somit liegt die RLB Steiermark im Spitzenfeld vergleichbarer europäischen Banken. „Wir konnten die gesteckten Ziele trotz der abgeschwächten Konjunkturentwicklung erreichen. Mit dem Ergebnis sind wir sehr zufrieden, es bestärkt uns, den Kurs des nachhaltigen Wachstums fortzusetzen“, sagt RLB-Generaldirektor Martin Schaller.

Nachhaltiges Wachstum

Das Kunden-Kreditvolumen wuchs seit Jahresbeginn um 3,2 Prozent auf 6,7 Milliarden Euro. Dieses Wachstum war unter anderem deshalb möglich, weil die RLB Steiermark ausgezeichnet mit Liquidität ausgestattet ist. Erfreulich entwickelte sich auch die Qualität der Kredite, sodass sich die NPL-Ratio als Kennzahl dafür auf 2,8 Prozent weiter verbesserte. Die Eigenmittelquote liegt bei 20,5 Prozent, die Kernkapitalquote bei 19,4 Prozent. Die bereits erwartete Reduktion um jeweils 0,5 Prozent-Punkte resultiert einerseits aus dem erfreulichen Kreditwachstum, andererseits aus dem im Frühjahr 2019 abgeschlossenen Anteilserwerb an der HYPO Steiermark. Trotzdem liegen die Eigenmittel- beziehungsweise Kernkapitalquote doppelt so hoch wie regulatorisch vorgeschrieben und auch im internationalen Vergleich im Spitzenfeld.

Ergebnis gesteigert

Mit 77 Millionen Euro (1. Halbjahr 2018: 49 Millionen Euro) erzielte die RLB Steiermark ein ausgezeichnetes Konzern-Halbjahresergebnis vor Steuern. Geprägt wurde dieses einerseits durch negative Bewertungseffekte der Raiffeisen Bank International (RBI), weil trotz guter Ergebniszahlen der RBI eine Teil-Abschreibung des Buchwerts erforderlich war. Andererseits konnte die RLB Steiermark diesen Effekt auf Basis ihres stabilen eigenen Geschäfts- und Steuerungsmaßnahmen in der Refinanzierungsstruktur mehr als kompensieren. Erfreulich entwickelte sich die Cost Income Ratio, die einen Gradmesser für die Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit der Bank darstellt. Mit 51,2 Prozent liegt sie deutlich unter dem Durchschnittsniveau österreichischer Banken.

Ausblick

Für die nächsten Monate geht die RLB Steiermark davon aus, dass aufgrund der geringeren konjunkturellen Dynamik auch die allgemeine Kreditnachfrage etwas verhaltener sein könnte. Schaller kann dieser Entwicklung auch Positives abgewinnen: „Nach einigen Jahren überdurchschnittlichen Wachstums bewegt sich die Wirtschaft aktuell auf einem soliden und nachhaltigen Pfad. Bildlich gesprochen: Es ist keine Autobahn, aber eine breit ausgebaute Straße mit guten Aussichten.“

Problematischer beurteilt Schaller die anhaltende Negativzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Für die Zukunft von Regionalbanken bedeute dies, weiterhin konsequent an der Effizienz zu arbeiten und gleichzeitig die Produkt- und Betreuungsqualität im Kundengeschäft zu perfektionieren. „Die RLB Steiermark ist in dieser Hinsicht mit breit gefächertem Expertenwissen und raschen Kreditentscheidungen vor Ort sehr gut aufgestellt, um sich im herausfordernden Umfeld weiterhin sehr gut zu bewähren.“

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