Innovationen als Gebot der Stunde

von NEUES LAND

Spitzen aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft trafen sich zum Konjunkturgespräch der Raiffeisen-Landesbank Steiermark.

Mehr als 500 Gäste konnte Gastgeber RLB-Generaldirektor Martin Schaller kürzlich in der RLB-Zentrale in Raaba-Grambach begrüßen. Grund war das diesjährige Raiffeisen Konjunkturgespräch, welches unter dem Motto „Wirtschaftspolitischer Kompass für die nächste Legislaturperiode“ abgehalten wurde.

Generaldirektor Schaller ging in seinem Statement auf das Superwahljahr und die Verantwortung der politischen Entscheidungsträger für die Wirtschaftsstandorte Steiermark, Österreich und Europa ein: „Auf allen Ebenen müssen Bürokratie und ein Übermaß an Regulierung abgebaut werden. Innovation und Weiterentwicklung brauchen Anreize und keine Verbote. Es braucht ein neues Umdenken und eine Abkehr von bisher althergebrachten Denkweisen. So sind etwa Klimaschutz und gezieltes Wirtschaftswachstum nachweislich in Einklang zu bringen.“ Maßgeblich dafür ist, ein ganzheitlicher Blick auf Ökonomie, Ökologie und Gesellschaft. In diesem Sinne denkt Raiffeisen bereits über das klassische Bankgeschäft hinaus und sucht nach Wegen, Mehrwert für alle Generationen zu schaffen. Schaller weiter: „Wir gründen etwa Energiegenossenschaften, widmen uns der Kreislaufwirtschaft und setzen uns für eine verbesserte Gesundheitsversorgung ein. Große Weiterentwicklungen kann man nur gemeinsam meistern, denn in der kollektiven Anstrengung liegt unsere größte Kraft als Gesellschaft.“

Heimische Betriebe

Tiefer in die Materie tauchte zunächst Christian Helmenstein, Chefökonom der Industriellenvereinigung Österreich, in seiner Keynote ein: „Unsere heimischen Betriebe machen es vor und innovieren auf höchstem Niveau, dabei stets den internationalen Vergleich mit den jeweiligen Spitzenreitern im Blick haltend. So gelingt Höchstleistung. Es ist an der Zeit, diese Haltung auch für unsere Positionierung als Investitionsstandort einzunehmen. Auf welche Länder sollen wir blicken, die vorzeigen, wie Wirtschaftswachstum und die digitale wie die ökologische Transformation gleichermaßen auch in schwierigen Gemengelagen gelingen können? Auch wenn das in einigen Themenfeldern nicht die üblichen Vorbilder sind, an ihnen – den jeweils besten – sollen wir uns wirtschaftspolitisch orientieren.“

Überparteilich

Der Politikberater Thomas Hofer griff in seiner Keynote thematisch das anstehende Superwahljahr und die Auswirkungen auf die Wirtschaft auf: „Der Fokus auf Negativität in der politischen Kommunikation hat auch Auswirkungen auf die Wirtschaft. Nicht nur, dass Unternehmen oder gar Branchen aufs politische Spielfeld geraten. Auch das Narrativ der Zweiten Republik – die Aufstiegserzählung – leidet. Gewisse Zukunftsthemen sollten entideologisiert und möglichst überparteilich behandelt werden.“

Die Bundesministerin für Europa und Verfassung, Karoline Edtstadler (ÖVP), stellte die Europäische Union in den Mittelpunkt ihrer Ausführungen: „Seit mehr als 30 Jahren ist der EU-Binnenmarkt eine der größten Errungenschaften des gemeinsamen Europas und Basis für unseren Wohlstand. Jetzt gilt es unseren Binnenmarkt für die nächsten 30 Jahren aufzustellen.“ Europa soll nicht Weltmeister der Bürokratie und Überregulierung bleiben, sondern Champion der Wertschöpfung und Innovation werden. „Dafür muss die neue EU-Kommission die Stärkung der europäischen Wettbewerbsfähigkeit zu ihrer ersten Priorität machen. Wir müssen jetzt die bestmöglichen Rahmenbedingungen für die Innovationskraft unserer Unternehmen schaffen“, so Edtstadler.

Wirtschaftsspitzen

Zum Raiffeisen-Konjunkturgespräch kamen die Spitzenvertreter der heimischen Leitbetriebe, zudem die Repräsentanten der Politik, Interessenvertretungen, Wissenschaft und Medien. Unter ihnen Landeshauptmann Christopher Drexler, Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl, der Grazer Wirtschaftsstadtrat Günter Riegler, der IV-Präsident von Österreich Georg Knill, der IV-Präsident der Steiermark Stefan Stolizka, Wirtschaftskammer-Präsident Josef Herk, Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Titschenbacher, Raiffeisen-Aufsichtsratspräsident Josef Hainzl sowie die RLB-Vorstände Ariane Pfleger, Rainer Stelzer und Florian Stryeck.

Beitragsfoto: RLB Steiermark/Peter Riedler

Zum Thema passend

Einen Kommentar abgeben