Obst-Wirtschaft will Wasser-Offensive

von NEUES LAND

Der „Tag des Apfels“ steht heuer ganz im Zeichen eines dringend notwendigen Großprojektes für die steirische Obstbauern.

Bislang war der „Tag des Apfels“ am 11. November stets ein von viel positiver Stimmung getragenes Marketing-Großereignis für das kugelrunde Vitaminprachtstück, das ein kostbarer und wirtschaftlich immens wichtiger Teil steirischer Identität ist. Heuer steht auch an diesem Tag alles noch immer im Banne der Frostkatastrophe, der einen Großteil der Ernte vernichtet hat und vor allem auch einer Erkenntnis, die nicht nur die Obstbauern im Lande bewegt. Rupert Göls, Präsident des Bundesobstbauverbandes und Verbandsobmann steirischer Erwerbsobstbauern, fasst all das in einem dramatischen Appell zusammen: „Wir müssen verhindern, dass die Steiermark aufgrund der klimatischen Veränderungen zum Steppengebiet wird. Wir brauchen daher dringend öffentliche Mittel, um auf verschiedenste Art und Weise ausreichend Wasser zu den Bauernhöfen zu bringen!“

Konkret geht es darum, auf Wetterkapriolen, mit denen wir in Zukunft – bedingt durch den Klimawandel – verstärkt rechnen müssen, entsprechend reagieren zu können. Einerseits muss man für Frosteinbrüche – wie es einen in diesem Jahr gegeben hat – unbedingt mit Beregnungsanlagen ausgestattet sein und andererseits gilt es auch, nicht zum Opfer von Dürreperioden zu werden. Gsöls: „Für all das brauchen wir ein gesamt-steirisches Konzept, das auf die unterschiedlichen regionalen Herausforderungen eingeht und selbstverständlich die gesamte Landwirtschaft einschließt. Dabei muss uns klar sein, dass dies viele Millionen Euro kosten wird und eine Baustelle für die nächsten Jahrzehnte ist!“ Nachsatz: „Wir nützen den ‚Tag des Apfels’ auch, um Unterstützung für dieses so enorm wichtige Anliegen zu bekommen, das von existenzieller Bedeutung für die Bäuerinnen und Bauern aber auch für die Lebensmittelversorgung in unserem Land ist.“

Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer empfing anlässlich des „Tages des Apfels“ die steirische Apfelkönigin Magdalena I. in der Grazer Burg. Begleitet wurde die Apfel-Hoheit von Rupert Gsöls, von Wolfgang Mazelle, dem Leiter der Abteilung Obstbau der Landeskammer für Land- und Forstwirtschaft und Geschäftsführer des Verbandes steirischer Erwerbsobstbauern, von Thomas Nestelberger von der Erzeugerorganisation OPST (Obst-Partner-Steiermark-GmbH) und von Karl Purkarthofer von der Erzeugerorganisation OGS (Obst Gemeinschaft Steiermark GmbH). Schützenhöfer: „Besonders nach dem schrecklichen Kälteeinbruch im Frühjahr, der einen Großteil der Ernte vernichtet hat, ist die Unterstützung durch die Konsumentinnen und Konsumenten umso wichtiger. Der Kauf von heimischem Obst ist gerade in schwierigen Zeiten eine Hilfe für jene, die teilweise bis zu 80 Prozent ihres Einkommens verlieren.“

 

Foto: steiermark.at/Streibl

 

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