Beim Mineralwasserproduzenten Peterquelle freut man sich über das heiße Wetter und bereitet den weiteren Ausbau des Betriebes vor.
Die schon seit Wochen herrschenden hohen Temperaturen und der fehlende Regen treiben den Bauern Sorgenfalten ins Gesicht. Andere Berufsgruppen freuen sich aber, wenn es heiß ist. Dazu zählen die Produzenten von Mineralwasser. „Solche Temperaturen bedeuten für uns Hochsaison“, jubelt Peterquelle-Geschäftsführer Gerald Doleschel und ergänzt: „Wir arbeiten derzeit auf Anschlag und müssen uns sogar mit Leiharbeitern verstärken, weil wir es sonst nicht schaffen würden.“ Und er zieht einen Vergleich mit einem anderen Lieblingsgetränk der Österreicher: „Bei Temperaturen bis zu 30 Grad freuen sich die Brauereien. Ist es noch heißer, trinkt man am liebsten einen leichten Spritzer oder Mineralwasser.“
Peterquelle ist in der glücklichen Lage, dass man sogar noch mehr produzieren könnte. „Aber uns fehlt das Leergut“, bemerkt der Geschäftsführer. „Dabei hatten wir für das heurige Jahr mit zusätzlich einer halben Million Glasflaschen vorgesorgt.“
Drei Marken-Strategie
Der südoststeirische Mineralwasser-Produzent mit Sitz in Deutsch Goritz ist am Markt mit einer Drei-Marken-Strategie unterwegs: Steirerquelle für den Gastronomiebereich, Minaris für den Handel und die Dachmarke Peterquelle. Doleschel beschreibt seine Produkte: „Wir haben ein sehr gut mineralisiertes Wasser. Dabei kommt es darauf an, über welche Gesteinsschichten das Wasser läuft und auf dem Weg zur Quelle alles mitnimmt.“ Besonders stark ist Peterquelle im Gastronomie- und Buschenschankbereich. Das ist auch ein Grund, warum man einen sehr hohen Glasanteil von rund 60 Prozent hat.
Seit vorigem Jahr hat Peterquelle einen neuen Besitzer. Im November 2020 kaufte der deutsche Investor Hans Kilger das Traditionsunternehmen, das im Jahr 1959 mit der kommerziellen Nutzung der Mineralwasser-Gewinnung begann. Heute kümmert sich ein Team von rund 30 Mitarbeitern um die Abfüllung und Vermarktung von jährlich 25 Millionen Liter hochwertigem Mineral- und Quellwasser.
Gläserne Fabrik
Kilger hat in der Steiermark schon einige spektakuläre Einkäufe getätigt. Er verfügt bereits über großflächige Weingärten und hat sich etablierte Gastronomiebetriebe gesichert. Auch das Hotel „Loisium Ehrenhausen“ befindet sich in seinem Besitz. Mit Peterquelle hat er noch viel vor. Er will mit einer neuen nachhaltigen und klimafreundlichen Abfüllanlage in die Zukunft schreiten. Die neue Maschine ermöglicht die Abfüllung von Säften, Limonaden, Wein und anderen Getränken. Weiters werden neue Abfülllinien für Glas- und PET-Gebinde entstehen. Und es wird auch schon an der „gläsernen Fabrik“ gearbeitet. Voraussichtlich ab dem Jahr 2024 sollen die einzelnen Produktionsabläufe für die Öffentlichkeit sichtbar gemacht werden.
Mineralwasser-Sommelier
Stolz ist man in der Peterquelle-Geschäftsführung darüber, dass sich Mitarbeiter zum zertifizierten Mineralwasser-Sommelier haben ausbilden lassen. Dabei lernt man nicht nur die verschiedenen Geschmacksnuancen der Mineralwässer zu unterscheiden, sondern sammelt auch viel theoretisches Wissen rund um Ernährungsphysiologie, den weltweiten Wassermarkt, Gastronomie-Regeln, aber auch Hydrogeologie und Qualitätstests.
Der Mineralwasser-Sommelier berät mit seinem fundierten Wissen die Kunden aus Gastronomie, dem Getränkehandel oder auch der Ernährungsberatung über die Vielfalt, die speziellen Eigenschaften und Qualitäten der verschiedenen Mineralwässer. Vor allem in den abfüllenden Unternehmen setzt man immer mehr auf diese Kompetenz. So sollen zukünftig Verkostungen mehr Bewusstsein für das „Lebensmittel Mineralwasser“ schaffen.
Beitragsfoto: Brodschneider