Manuel und die Schaf-Zukunft

von NEUES LAND

Hofübernehmer Manuel Krautgartner sucht ein zweites Standbein und glaubt, dass es die Schafe sind. NEUES LAND hilft dabei.

Manuel haben Zahlen beeindruckt: Die Schafhaltung in der Steiermark boomt – in unseren Breiten gibt es die meisten schafhaltende Betriebe Österreichs. Nicht nur das, laut Statistik Austria ist die Zahl der Tiere so hoch wie seit dem Jahr 1950 nicht mehr. Es gibt also eine große Renaissance, die stark auf entsprechende Kundenwünsche reagiert. NEUES LAND hat für den engagierten Jungbauern auch eine Brücke zum Top-Fachmann zu diesem Thema gebaut: Sigfried Illmayer ist Geschäftsführer des Schaf- und Ziegenzuchtverbandes in der Steiermark.

Frage an den Profi: Wie soll es Manuel angehen? Illmayer: „Einfach so drauf los zu produzieren ist keine gute Idee. Besonders bei seltenen Rassen sollte man sich unbedingt vorher informieren, ob die Vermarktung auch wirklich funktioniert. Um wirtschaftlich arbeiten zu können ist die Produktion von Qualitätslämmern mit ausreichendem Fleischanteil essentiell – dort gibt es auch stabile Preise.“ Insgesamt sei der Markt für Lämmer aber natürlich ebenfalls von ausländischer Ware beeinflusst, sagt der oberste Schaf- und Ziegenbauer des Landes. Während aus Neuseeland eher günstiges, tiefgefrorenes Fleisch angeliefert wird, dominieren Importe aus England und Irland im Bereich Frischfleisch. Der Brexit könnte also den heimischen Produzenten einen Vorteil verschaffen.

Zertifikatslehrgang

Wichtigster Tipp von Illmayer: Eine solide Wissensbasis liefert der „Zertifikatslehrgang Bäuerliche Schaf- und Ziegenhaltung“. Dafür gab’s schließlich auch gleich ein kostenloses Ticket, mit dem das Ländliche Fortbildungsinstitut (LFI) dem Hofübernehmer unter die Arme greifen will. Dessen Chef Dieter Frei: „In 80 Unterrichtseinheiten wird den Teilnehmern alles vermittelt, was man für die Schafzucht braucht. Von rechtlichen Rahmenbedingungen über Pflege- und Zuchtmaßnahmen bis hin zum Herdenschutz vor dem Wolf. Wir sind damit jedes Jahr ausgebucht.“

Manuel Krautgartner kann dort sogar schon gewisse Erfahrungen einbringen: Seit Beginn dieses Jahres „experimentiert“ er mit den blökenden Weidetieren, da sie – wie er sagt – „sehr gut in das Betriebskonzept passen“, das bislang vorwiegend auf Mutterkuhhaltung setzt. Er will damit „die schwierigsten Weiden“ bewirtschaften, die stets händisch mit Spezialmaschinen nachgemäht werden mussten. Daraus könnte sich auch eine erhebliche Arbeitserleichterung ergeben.

Beitragsbild: Privat

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