Interaktionen

von NEUES LAND

Der Interaktion zwischen im Boden und oberirdisch lebenden Organsimen sind Forscher unter der Leitung der Universität für Bodenkultur Wien nachgegangen.

Durch die Markierung mit stabilen Isotopen konnten die Wissenschafter eine funktionelle Beziehung zwischen Regenwürmern und Blattläusen nachweisen. Basis für die Studie war die Überlegung, dass Regenwürmer und Mykorrhizapilze Nährstoffe im Boden für die Pflanzenwurzel aufbereiten. Saugen Blattläuse an den Pflanzen, nehmen auch sie diese Nährstoffe auf.

Umgesetzt wurde das Projekt im Boku-Forschungsglashaus in großen Pflanztöpfen mit symbiontischen Mykorrhizapilzen, Pflanzen und Blattläusen. “Zu diesem vereinfachten Ökosystem haben wir mit stabilen Stickstoffisotopen gefütterte Regenwürmer zugesetzt und nach mehreren Tagen versucht, diese Isotopenmarkierung in unterschiedlichen Teilen des Systems wiederzufinden: im Regenwurmgewebe, in Regenwurmhäufchen, in den Pflanzenwurzeln, den Blättern und in den Blattläusen”, erklärte Andrea Grabmaier, Erstautorin der Studie.

“Das Ergebnis des Versuchs war insofern sehr interessant, als uns damit der Nachweis einer funktionellen Beziehung zwischen Regenwürmern und Pflanzensaftsaugern gelungen ist. Mykorrhizapilze haben dabei die Aufnahme der Nährstoffe durch Blattläuse beeinflusst”, zeigte sich Grabmaier begeistert.

Alles hängt zusammen

“Selbstverständlich sind Beeinflussungen genauso gut in die gegensätzliche Richtung denkbar, nämlich dass Blattläuse die chemische Zusammensetzung der Pflanzen verändern und Bodenorganismen, die mit Pflanzen assoziiert sind, beeinflusst werden. Spannend wäre nun, die hier erstmals im Glashaus getestete Methode auf einer artenreichen Wiese im Freiland auszuprobieren, um damit Interaktionen zwischen Bodenorganismen und Bestäuber-Insekten oder – noch komplexer – Vögel, die sich von den Insekten ernähren, aufzuzeigen”, resümierte Studienleiter Johann Zaller vom Boku-Institut für Zoologie. Die Ergebnisse der Untersuchungen wurden kürzlich im Fachmagazin “Pedobiologia” veröffentlicht.

 

Foto: So happy – Fotolia.com

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