Almen und ihre Zukunft

von Karl Brodschneider

Steirischer Almbauerntag: Der Klimawandel trifft die Almbewirtschaftung immer mehr. Und beim Wolf müssen endlich Lösungen her.

 

Auf den Almen in Österreich, in Deutschland, in der Schweiz, in Liechtenstein und Südtirol gibt es überall ähnliche Probleme. Der Klimawandel verlangt ein sorgsames Wassermanagement. Der Wolf sorgt für unzählige getötete, abgestürzte und verschollene Schafe und Rinder. Neue Technologien werden immer häufiger zur Optimierung der Beweidung eingesetzt. So fasste Almwirtschaftsvereinsobmann Anton Hafellner beim Almbauerntag in der Fachschule Kirchberg am Walde die Ergebnisse einer internationalen Almwirtschaftstagung zusammen.

Bundesobmann Erich Schwärzler vertrat in seiner Ansprache die Ansicht, dass die gezielte Wolf-Entnahme von der Gesellschaft mit großer Mehrheit mitgetragen werde. „Es wird zwar immer einige Meinungen dagegen geben.  Aber wer über den Wolf redet, soll das nicht aus der Stadt heraus tun, sondern zu den Bäuerinnen und Bauern auf der Alm gehen, mit ihnen sprechen und ihnen dabei ins Gesicht schauen.“ Bei der Almflächenerhebung stößt, so Schwärzler, die eingesetzte Technik an ihre Grenzen. „Auch unter den Bäumen ist Weidefläche und die muss abgegolten werden!“

In der Steiermark gibt es derzeit exakt 1642 Almen. Die meisten davon sind in den Bezirken Liezen (391), Murtal (391) und Murau (273). Der scheidende Alminspektor Franz Bergler kennt sie alle. In seinem Referat gab er Einblick in seine jahrzehntelange Tätigkeit und kündigte an, im Juni und Juli als Schafhirte am Hauser Kaibling tätig zu sein.

Zwei Ehrungen

Im Rahmen des Almbauerntages kam es auch zu zwei Ehrungen. Zum einen wurde der langjährige Direktor der Land- und forstwirtschaftlichen Fachschule Grabnerhof, Roman Bruckner, mit der Kammermedaille in Bronze bedacht. Die Überreichung nahm LK-Vizepräsidentin Maria Pein vor. Zum anderen stand Obmann Anton Hafellner im Mittelpunkt. Er hatte schon Ende Dezember seinen 60. Geburtstag gefeiert. Der Almbauerntag in Grafendorf bot jetzt aber Gelegenheit, ihm für seinen Einsatz für die steirische Almwirtschaft besonders zu danken. Seit dem Jahr 2007 übt Hafellner die Funktion des Obmanns des Steirischen Almwirtschaftsvereines aus. „Du bringst wahnsinnig viel Zeit für die Almwirtschaft auf, machst viele Almbesuche und steckst besonders viel Herzblut in den landesweit durchgeführten Tag der Almen“, sagte Obmannstellvertreter Karl Brandner. Auch Bundesobmann Erich Schwärzler und LK-Vizepräsidentin Maria Pein gratulierten dem Obersteirer herzlich.

Beginn in der Landjugend

Anton Hafellner

Almwirtschaftsvereinsobmann Anton Hafellner (links) mit Bundesobmann Erich Schwärzler, Alminspektor a. D. Franz Bergler und Fachschuldirektor Wolfgang Fank.

Anton Hafellner ist schon seit seiner Jugend in der Öffentlichkeitsarbeit tätig. Von 1987 bis 1990 war er Landjugend-Landesobmann, dann zwei Jahre Bundesobmann und drei Jahre LJ-Vertreter in Mitteleuropa. In seiner Heimatgemeinde Proleb wirkte er nicht nur führend im Bauernbund mit, sondern war auch 25 Jahre lang Kommunalpolitiker. Von 1990 bis 2005 war er Gemeinderat, von 2005 bis 2015 Gemeindekassier. Weiters war er von 2000 bis 2004 Obmann des Vereines ALMO.

In Anerkennung für all seine Verdienste wurde ihm im Jahr 2015 der Berufstitel Ökonomierat verliehen. Geschätzt wird an ihm vor allem seine ruhige Art und seine Fähigkeit, mit allen Parteien und Betroffenen gute Gespräche führen zu können. Außerdem ist Anton Hafellner ein begeisterter Sänger und fleißiger Tänzer.

 

 

Fotos: Grabner

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