Investition in die Rinderzukunft

von Karlheinz Lind

Mit dem Bau eines Internationalen Vermarktungszentrums in Traboch setzt die Rinderzucht Steiermark ein starkes Zeichen.

Die Tage der Oberlandhalle in Leoben sind gezählt: Nach über 60 Jahren hat sie in einigen Monaten endgültig als Veranstaltungs- und Vermarktungszentrum ausgedient. Denn kürzlich erfolgte der Spatenstich für das neue Internationale Vermarktungszentrum Obersteiermark in Traboch. Auf einem 3,7 Hektar großen Grundstück im Industriepark West werden von der Rinderzucht Steiermark insgesamt 4,7 Millionen Euro investiert. Neben zwei Versteigerungsställen und einer großen Versteigerungsarena werden auch Quarantänestallungen, ein Bürogebäude und ein Restaurant errichtet. Die Fertigstellung des Zentrums ist für Mitte des kommenden Jahres geplant. Landesrat Hans Seitinger gibt sich überzeugt: „Das neue Vermarktungszentrum ist die wichtigste Serviceeinrichtung für die tierhaltenden Betriebe in der Obersteiermark. Ich habe mich deshalb mit aller Kraft dafür verwendet, dass diese für die Bauern unverzichtbare Investition für eine zukunftsfähige Vermarktung getätigt werden kann. Damit entwickelt sich Traboch künftig zu einem nationalen und internationalen Handelsplatz für die Landwirtschaft.“

Und die Versteigerungskapazitäten der geplanten Hallen können sich sehen lassen: Mit dem Neubau können wesentlich mehr Tiere vermarktet werden, so etwa 400 Zuchtrindern (bisher 300) beziehungsweise 600 Kälbern (bisher 450). Neu sind auch moderne Quarantäneeinrichtungen in unmittelbarer Nähe (Kapazität 100), die für einen reibungslosen Versteigerungsverlauf unerlässlich sind. In der Gemeinde Traboch wurde die passende Kombination aus benötigter Grundfläche und zentraler Verkehrsanbindung für das Internationale Vermarktungszentrum Obersteiermark gefunden. Bürgermeister Joachim Lackner dazu: „Als wirtschaftsfreundlichste Gemeinde mit direkter Verkehrsanbindung an die A-9 Pyhrnautobahn freut es uns sehr, dass die Entscheidung für unser Traboch gefallen ist. Die Voraussetzungen in Form einer optimalen Infrastruktur und Lage des Grundstückes sind mit dem Industriepark von Traboch gegeben.“

Johann Derler, Obmann der Rinderzucht Steiermark eG betont die Bedeutung eines leistungsstarken Vermarktungszentrums für eine transparente und positive Preisbildung und somit für das Einkommen der steirischen Rinderbauern. Mit der Bündelung des Angebotes der Landwirte aus der gesamten Steiermark, mit regelmäßigen Märkten und einem großen Angebot ist das Vermarktungszentrum in Traboch ein unübersehbarer Handelsplatz für den heimischen und internationalen Markt. „Auf der Basis international konkurrenzfähiger Genetik wollen wir mit diesem Vermarktungszentrum die Wertschöpfung aus der Rindervermarktung langfristig für unsere Rinderbauern absichern“. Dies bestätigt auch Maria Pein, Vizepräsidentin der Landwirtschaftskammer Steiermark: „Durch das neue Vermarktungszentrum können Zucht- und Nutzrinder noch professioneller im In- und Ausland vermarktet und die hohe Qualität gesichert werden“.

Die Rinderhaltung

Die Rinderhaltung zählt zu den wichtigsten agrarischen Sparten der Steiermark. Gemeinsam mit der Milchproduktion erwirtschaftet sie 334 Millionen Euro pro Jahr. 2014 haben 12.000 steirische Betriebe 323.000 Rinder gehalten. Die Rinderzucht Steiermark und die Landwirtschaftskammer unterstützen die Betriebe durch Beratung bei Qualitätsprogrammen oder Markterschließung.

 

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