Heimische Fische: Potenzial liegt brach

von NEUES LAND

Die Nachfrage wäre da, aber die tierischen Fischräuber und der Klimawandel bremsen den Ausbau der heimischen Fischproduktion.

Heimische Fische wie Karpfen, Forellen, Saiblinge oder Lachsforellen sind bei den Steirerinnen und Steirern sehr beliebt. „Wir erleben einen richtigen Nachfrageboom. Am Aschermittwoch waren die heimischen Teichwirte voll ausverkauft“, sagt Helfried Reimoser, Geschäftsführer des steirischen Teichwirteverbandes. Angeboten werden die heimischen Fische überwiegend im Direktverkauf ab Hof sowie auf heimischen Bauernmärkten. Für 100 steirische Teichwirte ist die Direktvermarktung von Fischen die wichtigste Absatzschiene.

Hindernisse

Die heimischen Teichwirte haben grundsätzlich das Potenzial, die dreifache Menge an fettarmen Karpfen sowie die doppelte Menge an forellenartigen Fischen auf den Markt zu bringen. „Doch der Weg dorthin ist mit erheblichen Hindernissen gepflastert“, klagt Reimoser. Große Sorgen bereiten den Teichwirten vor allem tierische Fischräuber wie Otter und Kormorane. Die Fischräuber vernichten täglich 3.000 Kilogramm steirische Fische, pro Jahr plündern und töten sie eine Million Kilogramm Fische aus den steirischen Teichen und Gewässern wie Flüssen. „Wir schützen unsere Fische in den Teichen bestmöglich durch teure Zäune und Netze sowie kostspielige Überspannungen vor den Fischräubern. Doch die unmittelbaren Fischräuber-Schäden von zehn Millionen Euro im Jahr sind überdramatisch und für die Teichwirte nicht mehr verkraftbar“, so Reimoser. Und weiter: „Wir hoffen nun beim zuständigen Umweltressort des Landes  

Klimawandel

Beunruhigt sind die steirischen Teichwirte auch aufgrund der Folgen des Klimawandels. Denn durch die immer häufiger auftretenden Hitze- und Trockenperioden steigen die Wassertemperaturen und die Verfügbarkeit von Wasser sinkt. Ab einer durchschnittlichen Wassertemperatur von 24 Grad Celsius ist beispielsweise keine Forellenhaltung mehr möglich. Reimoser erklärt: „Unsere Teichwirte steuern den Folgen des Klimawandels entgegen und investieren in den nächsten fünf Jahren rund 30 Millionen Euro vorwiegend in technische Maßnahmen wie Belüfter und Sauerstoffgeräte, um das heimische Angebot zu sichern.“

Beitragsfoto: Fotografie Kainz

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