In Gesprächen mit den Wasserverbänden kommt in Sachen Grundwasserschutzprogramm Hoffnung auf.
Kaum ein anderes Thema hat die steirische Landwirtschaft in den letzten Monaten so intensiv begleitet, wie das kurz vor der Landtagswahl 2015 vom damaligen FPÖ-Landesrat Kurzmann im Alleingang erlassene „Grundwasserschutzprogramm Graz-Bad Radkersburg“. Über 1800 bäuerliche Betriebe sind unmittelbar davon betroffen und haben mit massiven Einbußen zu rechnen, wobei sich die Bandbreite vom Gemüse- über den Ackerbau, vom Kürbisanbau bis hin zur Schweineproduktion erstreckt. Gemeinsam kämpfen Agrarlandesrat Johann Seitinger und LK-Präsident Franz Titschenbacher darum, diese unhaltbare Verordnung abzuändern. In Verhandlungen mit den Wasserverbänden und der zuständigen Fachabteilung des Landes von Landesrat Jörg Leichtfried (SPÖ) geht es darum, eine praxistaugliche Verordnung zu erarbeiten.
Vergangene Woche konnten bei durchaus fruchtbringenden Gesprächen mit den vier betroffenen Wasserverbänden Fortschritte erzielt werden, die Anlass zur Hoffnung geben. Von Seiten der Verbände wurde beispielsweise einer Flexibilität bei den Ausbringungsterminen im Frühjahr zugestimmt. Auch konnte man sich auf eine Überarbeitung und Abstimmung zweier vorliegender Gutachten von Harald Fank und Karl Buchgraber einigen, deren Ergebnis dann als Grundlage für eine einfache und praxisnahe rechtliche Umsetzung dienen soll.
Schon im Vorfeld dieser Gespräche hatte Landesrat Jörg Leichtfried seine Bereitschaft erklärt, die Verordnung abzuändern, wenn diesbezüglich eine Einigung mit den Wasserverbänden erzielt werden kann. Landesrat Seitinger: „Dass sich Bauernbund und Landwirtschaftskammer zum Grundwasserschutz bekennen, steht außer Frage, aber die Rahmenbedingungen müssen für die Bauern und auch für die Behörden umsetzbar sein.“
Foto: fotolia.com/photo 5000