Die steirischen Weinbauern rechnen heuer mit einer guten Ernte. 240.000 Hektoliter Wein sind möglich. Der Sauvignon Blanc verdrängt den Welschriesling von Platz eins.
Der starke Regen Anfang dieser Woche hat dem steirischen Wein nicht geschadet. „Irgendwann musste das ja kommen“, bemerkt Weinbaudirektor Werner Luttenberger, „schließlich hatten wir Anfang September in vielen Teilen der Steiermark ein Regendefizit von 200 Millimeter im Vergleich zu Normaljahren.“
Auch der Spätfrost im heurigen Frühjahr ist für die Weinbauern weit glimpflicher ausgegangen als ursprünglich befürchtet. „Größere Schaden hatten wir nur bei den frühaustreibenden Sorten in den tieferen Lagen“, erklärt Luttenberger.
„Für uns ist es jetzt vor allem wichtig, dass wir die Information nach außen geben können, dass es wieder genug Steirischen Wein gibt“, sagt Stefan Potzinger, Obmann der Wein Steiermark. Die Voraussetzungen dafür stehen gut. Etwa ein Viertel der Wein-ernte ist bereits eingebracht worden. Auffallend ist, dass zum Beispiel auch schon beim Welsch-riesling mit der Ernte begonnen worden ist. In den 1980er-Jahren war es noch normal, dass der Welschriesling rund um den Nationalfeiertag gelesen wurde.
Auch wenn die Benennung der tatsächlichen Erntemengen noch viel mit Kaffeesudlesen zu tun hat, nennt Luttenberger vorsichtig eine erste Zahl. „Wir rechnen mit etwa 240.000 Hektoliter!“ Zum Vergleich: Im Jahr 2015 waren es 214.000 Hektoliter und im Frost-Jahr 2016 gar nur 86.000 Hektoliter. Bei den Weinsorten hat sich in den letzten Jahren der Sauvignon Blanc kontinuierlich nach vorne gekämpft und in der Südsteiermark den Welschriesling als Nummer eins abgelöst.
Der meiste steirische Wein wird im eigenen Bundesland getrunken, aber auch von Weinliebhabern im Ausland sehr geschätzt. Die größten Exportaktivitäten gelten dem deutschen Markt.
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