Angespannte Situation

von NEUES LAND

Für viele Landwirte ist der Schweinefachtag in Hatzendorf ein Pflichttermin. Trotz Herausforderungen blickt man optimistisch in die Zukunft.

In der Steiermark hat die Veredelungswirtschaft eine enorme Bedeutung. Für viele landwirtschaftliche Betriebe sorgt die Schweinehaltung für die notwendige Wertschöpfung am Hof. Deshalb luden auch heuer wieder die drei Veranstalter Landwirtschaftskammer Steiermark, Erzeugergemeinschaft Styriabrid und die Landwirtschaftliche Fachschule Hatzendorf zum Kompetenztag Schwein in den Kultursaal Hatzendorf.

Mit den Worten „Wir stecken den Kopf nicht in den Sand, wir suchen nach Möglichkeiten“ eröffnete Kurt Tauschmann als Obmann der Erzeugergemeinschaft Styriabrid die sehr gut besuchte, hochkarätige Fachveranstaltung. Die mediale Debatte rund um das Verbot von Vollspaltenböden in der Schweinemast konnte die Stimmung nicht trüben.

Herausforderungen

Agrarlandesrätin Simone Schmiedtbauer stellte ebenfalls klar: „Wir alle kennen die Herausforderungen: steigende Kosten, stetig höhere Forderungen im Bereich Tierwohl- und Tierschutz aber auch Umwelt- und Naturschutzauflagen sowie eine mangelnde Herkunftskennzeichnung machen es uns nicht leicht.“ Deshalb muss laut Schmiedtbauer ein neues Bewusstsein bei den Konsumentinnen und Konsumenten geschaffen werden. Ein geändertes Einkaufsverhalten mit mehr Wertschätzung für beste heimische Qualität sowie der direkte Einkauf bei den Bäuerinnen und Bauern sind das Gebot der Stunde.

Vollspaltenverbot

Auch auf das bevorstehende Verbot von Vollspaltenböden in der Schweinehaltung war für die Agrarlandesrätin ein wichtiges Thema: „Jeder Bauer will, dass es seinen Tieren gut geht. Tierwohl ist für uns also eine Selbstverständlichkeit. Wir fordern jedoch eine angemessene Übergangsfrist, damit unsere steirischen Familienbetriebe planen können.“ Deshalb auch der Wunsch von Schmiedtbauer in dieser Debatte: „Unsere Bäuerinnen und Bauern sollen hier nicht pauschal verunglimpft werden.“

Neben agrarpolitischen Themen wurde mit Experten aus Österreich und Deutschland über einen verantwortungsvollen Umgang mit Antibiotika und die Optimierung von Futter- und Wasserversorgung diskutiert. Positiv aufgenommen wurde vom Publikum die Nachricht, dass einige große Hürden bei Stallbaugenehmigungen ausgeräumt werden konnten.

Beitragsfoto: LK Steiermark

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