Bauer der Woche: Andreas Hammer

von Karl Brodschneider

„Investieren statt resignieren!“ Mit diesem Motto startete der Direktvermarkter Andreas Hammer neu durch. Der Erfolg gibt ihm recht.

 

Der Hof der Familie Hammer in Mantscha, Marktgemeinde Hitzendorf, hat acht Hektar Acker und drei Hektar Wald. „Seit drei Generationen sind wir Bauernmarktfahrer und verwöhnen unsere Kunden mit selbst hergestellten bäuerlichen Spezialitäten“, sagt Andreas Hammer. Vor sieben Jahren standen er und seine Lebensgefährtin Elisabeth vor einer schwerwiegenden Entscheidung: „Investieren oder aufhören?“ Sie entschieden sich für die Errichtung eines modernen Schlacht-, Zerlege- und Verarbeitungsraums samt angeschlossenem Hofladen.

Stressfreie Schlachtung

Jede Woche wird geschlachtet. „So können wir unseren Kunden immer Frischfleisch anbieten“, betont der Landwirt. „Wir garantieren stressfreie Schlachtung, denn unsere Tiere werden bereits am Vortag in den eigens dafür eingerichteten Ruheraum gebracht.“ Vor allem seit Beginn der Corona-Pandemie hat sich die Kundenfrequenz beim vulgo Köberlbauer deutlich erhöht. Andreas Hammer klärt die Konsumenten gerne darüber auf, was sie über seine Lebensmittel wissen sollten: „Wir sind seit vielen Jahren ein GMO-freier Betrieb. Das heißt, wir verfüttern unseren Schweinen ausschließlich gentechnisch unveränderte Futtermittel. Mais und Getreide stammen vom eigenen Acker. Gentechnisch unveränderter Soja kommt vorwiegend aus dem Donaugebiet. Ergänzend kommen eine spezielle Kräuter-Kren-Mischung, effektive Mikroorganismen und Zeolith zur Fütterung hinzu.“

Andreas Hammer bei der Arbeit

In den Jahren 2014 und 2015 hat die Familie Hammer den Schlacht- und die Verarbeitungs-, Zerlegungs- und Kühlräume neu errichtet.

Die Produktvielfalt ist beeindruckend groß. Das beginnt beim Frischfleisch und gebratenem Fleisch. Der Wurstliebhaber kommt ebenso auf seine Rechnung wie der Freund des Geselchten und Gekochten. Natürlich ist auch die Speckauswahl groß, ebenso jene bei den Aufstrichen. Bei den Kunden immer beliebter werden die Suppeneinlagen sowie das Essen aus dem Glas.

Ostergeschäft

Mit dem heurigen Ostergeschäft war Andreas Hammer sehr zufrieden. Im Vergleich zu 2020 stellt er allerdings Veränderungen fest: „Im Vorjahr hatten die Leute Sorgen, ob sie überhaupt noch etwas kriegen. 2020 waren wir schon eine Woche vor Ostern ausverkauft. Heuer bedienten wir in unserem Hofladen und am Bauernmarkt in Graz-Eggenberg zwar mehr Leute, aber der Pro-Kopf-Einkauf war geringer.“

Die Basis für die Qualität seiner Produkte hat viele Gründe. „Wir lassen den Schlachtkörper mindestens zwei Tage im Kühlraum reifen, bevor wir ihn sorgfältig weiterverarbeiten“, betont der Direktvermarkter und fährt fort: „Für die milde Würze unserer Produkte verwenden wir ausschließlich Natursalz aus dem Himalaya-Gebiet. Meersalz mit wenig Nitrit fügen wir bei den Pökelwaren hinzu. Für unsere veredelte Produkte verwenden wir ausschließlich Rohgewürze ohne Geschmacksverstärker.“

Freilaufschweine

Zusätzlich zu den am Hof gehaltenen Tiere – im Stall ist Platz für 270 Mastschweine – hält die Familie Hammer auch noch Duroc-Schwäbisch Hällische-Freilaufschweine. Wenn er vom Fleisch dieser Tiere zu erzählen beginnt, kommt Andreas Hammer in Schwärmen.

Außenansicht

Viele Kunden – vor allem aus Graz und Hitzendorf – kaufen direkt am Hof der Familie Hammer in Mantscha 2 ein.

Zahlreiche Auszeichnungen wie die oftmalige Finalteilnahme bei der steirischen Spezialitätenprämierung und einmal sogar Genusskrone-Sieger beweisen, dass Andreas Hammer – er musste nach dem frühen Tod seines Vaters schon als 15-jähriger seinen Mann stellen und übernahm 1999 von seiner Mutter Josefa den Betrieb – sein Geschäft vorzüglich versteht. Die größte Auszeichnung für ihn ist aber, „wenn ein Kunde sagt, dass es gut geschmeckt hat und wenn er dann wieder zu uns kommt“.

Nähere Informationen unter www.hammer-fleisch.at

Beitragsfotos: Winter (2), Brodschneider

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2 Kommentare

Manuela Lackner 6. Dezember 2021 - 19:33

Ich kann das Geschriebene nur bestätigen! Bei der Familie Hammer ist man immer ein herzlich willkommener Gast. Neben der großen Auswahl an Produkten findet der Kunde auch immer ein offenes Ohr für alles was gesagt und kommentiert werden muss 🙂 auch Rezeptvorschläge und Hinweise der Lagerung finden Platz. Darüber hinaus gibts auch jederzeit was zu lachen und geht beschwingt mit seinem vollen Sackerl nachhause.
Danke

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O. W. Rovensky 14. Dezember 2021 - 20:52

Warum können nicht alle so sein wie Elisabeth und Andreas…! Da geht “Mann” und “Frau” gerne hin, wird freundlich und gut beraten. Geanso, wie es einfach erwartet wird. Da gibt´s noch Zeit für ein paar Freundlichkeiten und auch der eine oder andere Ratschlag wird gegeben. Schön ist, dass Herr Hammer immer ein offenes Ohr hat, ob es nun die Weihnachts- Würsteln für eine Lehrwerkstätte oder der Ehrenpreis, ein “Siegeskranz” für den schönsten Thaler Riesenkürbis ist – Andreas kennt und schätzt seine Kunden. Das ist ein seltene Kombination von Qualität und Menschlichkeit! Danke für Euer Tun, Elisabeth und Andreas!!

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