Trachtige Trends für ,ihn‘ am Ball

von NEUES LAND

Jetzt seien wir doch einmal ganz ehrlich, liebe Damen: Ein Mann mit strammen Wadln in einer kessen Lederhose, das hat was, oder? Die sogenannte „Krachlederne“ ist aus der Geschichte der Trachtenmode nicht wegzudenken und erfreut sich in der aktuellen Saison ungebrochener Beliebtheit.

Doch ist eine Lederhose auch das richtige Outfit für einen Ball, bei dem der Dresscode „Tracht“ lautet? Die Trachtenmode-Experten kennen die Trends und meinen ja, aber nur wenn das Gesamtbild stimmig ist: „Die Lederhose sollte auf jeden Fall zum Thema des Balles passen. Stutzen dazu, in der richtigen Länge und Farbe, sind natürlich Pflicht“, erklärt Josef Schiffer, Geschäftsführer von der Trachtenmanufaktur Hiebaum im Herzen des Raabtals. Und Katharina Gössl vom gleichnamigen Traditionshaus in Salzburg weiß: „In den letzten Jahren wurde gerade auf Trachtenbällen auch die Lederhose salonfähig. Wichtig sind dabei immer die Accessoires, wie das Stecktuch, der Schuh, beispielsweise der Erzherzog Johann, ein schmaler eleganter Haferlschuh, die Stutzen und vor allem immer das Gilet. Denn das ist das wahre Schmuckstück. Das Gilet macht die Musik. Ob aus Seide oder Samt, es wertet jedes Outfit auf.“

Gilet olè

Um den perfekten Auftritt am trachtigen Parkett hinzulegen, empfiehlt sich also die Investition in ein edles „Darunter“, ein Gilet, das farblich durchaus „hervorblitzen“ darf. Hervor unter einem eleganten Trachtenanzug oder Gehrock. Mit dem Griff zum eleganten Trachtenmodell befindet man(n) sich ohnehin auf der modisch sicheren Seite, darüber sind sich Gössl und Schiffer einig: „Die Wahl eines eleganten Outfits ist immer die goldrichtige.“ Und wer so gar nichts mit einem klassischen Trachtanzug am Hut hat, dem wird eben die Lederhose in Kombination mit einem Janker und einer passenden Schalkrawatte empfohlen.

Nur ansatzweise irgendetwas anderes zu tragen, als eine bodenlange Robe, wenn auf der Einladungskarte „Black tie“ geschrieben steht, ist ein absolutes No-Go für Frauen. Das weiß man. Doch gibt es ein Pendant bei den Herren am Trachtenball, den Modefauxpas schlechthin? „Ja, Jeans. Die gehen auf gar keinem Fall“, räumt Josef Schiffer ein für alle Mal mit dem verbreiteten männlichen Glauben an die allerorts gültige Attraktivität einer Kombination von Jeans und saloppem Janker auf. „Das mag beim Buschenschankbesuch fesch ausschauen, gehört aber nicht in den Ballsaal.“ Und noch etwas sei an dieser Stelle ins Mannessohr geflüstert: Ein Trachtenball ist kein Karneval! Lassen Sie also peinliche Accessoires wie Täschchen, Schnapsfässchen zum Umhängen, Hirschchen-Firlefanz und sonstigen Zierrat von Kopf bis Fuß (bitte ausschließlich gepflegte Schuhe tragen!) lieber weg und konzentrieren Sie sich aufs Wesentliche. Viel Spaß und gute Unterhaltung!

Mode-No-Gos

Jeansfreie Zone. Für die beliebten „Blauen“ ist am Ballabend ausnahmslos Feierabend. Ausgedientes Schuhwerk. Mit den Schuhen verhält es sich ähnlich wie mit den Händen. Ein Blick darauf verrät viel über die Persönlichkeit. Ausgediente, unpassende oder schlecht geputzte Schuhe sind deshalb besonders am Tanzparkett ein großer Wermutstropfen für das Gesamtoutfit. Weniger ist mehr. Auch die Herren neigen zum Übertreiben mit den Accessoires. Die Konzentration sollte auf wenigen schönen Dingen liegen. Vorsicht beim Hut. Traditionelle, edle Hüte: ja, Narrenkappen: nein, danke!

 

 

 

 

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