Ein großes Hochwasserschutz-Projekt in der Marktgemeinde Pinggau hat sich bereits vor seiner Eröffnung hervorragend bewährt.
Der Tauchenbach sorgte in der Vergangenheit nach starken Regenfällen immer wieder für zum Teil massive Überflutungen beim Talausgang im Siedlungsgebiet von Lafnitzdorf in der Marktgemeinde Pinggau (Bezirk Hartberg-Fürstenfeld). Im Juni 2010 forderte das Hochwasser sogar ein Todesopfer und richtete enorm hohe Sachschäden an. Um die Gefahrensituation in den Griff zu bekommen, musste in einem großen Hochwasserschutz-Projekt die schwierige Abflusssituation des Baches wesentlich verbessert werden. Im Zeitraum von 2011 bis 2018 wurde das umgesetzt. Man errichtete ein Rückhaltebecken, einen Wildholzrechen und setzte auch auf ökologische Gestaltung des Gerinnes.
Fertigstellung
All das wurde jüngst fertiggestellt und dieser Tage vom zuständigen Landesrat Hans Seitinger, Bürgermeister Leopold Bartsch sowie Reinhard Ribitsch von der Wildbach- und Lawinenverbauung feierlich eröffnet. Seitinger wies dabei auch auf eine Besonderheit hin: „Nicht nur ob des dramatischen Todesfalles vor etwa acht Jahren hat dieses Rückhaltebecken eine Sonderstellung, sondern auch, weil es noch vor seiner offiziellen Eröffnung zwei Härtetests überstanden und seine Schutzwirkung bewiesen hat.“
Bei der Eröffnung legte man auch Bilanz zum Projekt: Die Projektkosten von 4,6 Millionen Euro wurden vom Bund (58 Prozent), dem Land Steiermark (20 Prozent), dem Land Burgenland (1 Prozent), der Gemeinde Pinggau (14 Prozent) und der Landesstraßenverwaltung (7 Prozent) finanziert. Das Rückhaltebecken dient der Bändigung eines 100jährlichen Hochwassers, kann also im Ernstfall große einströmende Wassermassen zurückhalten und nur gezielte Mengen ablassen. Das Becken hat bei einer Stauhöhe von 11,5 Metern Platz für ein Wasservolumen von 221.000 Kubikmetern, das Absperrbauwerk ist 130 Meter lang. Die eingestaute Fläche von 4,5 Hektar entspricht der Dimension von mehr als sechs Fußballfeldern.
Holzrechen
Wichtige ist auch die Funktion des Holzrechens, der mitgeführte Holzstämme und grobes Geschiebe (Gestein und Schlamm) herausfiltert, damit es später unter Brücken und engeren Durchlässen nicht zu Verstopfungen kommt. Das Gerinne selbst wurde auf 550 Laufmetern flussabwärts des Rückhaltebeckens ausgebaut.
Reinhard Ribitsch von der Wildbach- und Lawinenverbauung, Steiermark Ost, zeigte sich erfreut darüber, dass sich das Bauwerk schon jüngst in einer extrem kritischen Situation bewährt hat. Und der Pinggauer Bürgermeister Leopold Bartsch freute sich über „eine Investition in die Zukunft“.
Bilder: Lebensressort
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In Pinkafeld ist aber die Pinka und nicht Tauchen ach!!!!