Reis neben Mais

von Karl Brodschneider

Reis ist in der Steiermark kein exotisches Getreide mehr. In Klöch eröffnete die Familie Fuchs ihre Reismanufaktur. Zusammen mit ihren Vertragspartnern erntet sie heuer Reis auf 60 Hektar.

 

Für Franz und Adele Fuchs aus Pölten in der Marktgemeinde Klöch ging jetzt ein großer Traum in Erfüllung. Sie konnten ihre „Reismanufaktur“ auf ihrem Bauernhof in Betrieb nehmen und luden dazu auch viele Gäste ein. Unter ihnen waren Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl, LK-Vizepräsidentin Maria Pein, Kammerobmann Franz Uller und Bürgermeister Josef Doupona.

Reis Fuchs

Ehrengäste bei der Eröffnung: Bezirkshauptmann Majcan, Kammerobmann Uller, LAbg. Majcan, Landesrätin Eibinger-Miedl, Adele und Franz Fuchs, Vizepräsidentin Pein, Kammersekretär Kaufmann und Bürgermeister Doupona.

Herzstück der neuen Reisaufbereitungsanlage ist eine 300 Quadratmeter große Halle. Hier wird der zur Verarbeitung angelieferte Rohreis von einem Becherwerk schonend abgezogen, zu einem Vorreiniger gebracht und danach über ein zweites Becherwerk zur Reisschäl- und Poliermaschine gefördert. Hier können sowohl weißer, polierter Reis als auch geschälter Braunreis – dieser besitzt noch das Silberhäutchen – produziert werden. Der vorbearbeitete Reis läuft danach durch einen Separator, in dem der Bruchreis entfernt wird. Danach werden in einem weiteren Arbeitsschritt in einem Steinausleser kleinste Steinchen und andere Fremdkörper abgeschieden. Schließlich wird der so gewonnene Reis einer Farbsortiermaschine zugeführt, in der weitere Fremdkörper oder qualitativ minderwertiger Reis aussortiert werden. Nach der Farbauslesung wird der Reis einer Schlauchbeutelmaschine zugeführt und vakuumverpackt.

Trockenreis

Reis wird in Österreich nur in der Gegend um Gerasdorf in Niederösterreich, im Seewinkel im Burgenland sowie rund um Klöch und Halbenrain in der Südoststeiermark angebaut. Während in Asien der Nassreis kultiviert wird und in Italien der geflutete Trockenreis üblich ist, wird in Österreich der Trockenreisanbau praktiziert. „Diese Methode bietet sich für unsere Breiten an, da die Böden das Wasser nicht halten könnten. Darüber hinaus ist diese Methode auch aus ökologischer Sicht empfehlenswert, weil deutlich weniger Wasser zur Bewässerung der Felder benötigt wird“, erklärt Fuchs. Im Fall der Reisfelder in Klöch stammt das Wasser aus nahegelegenen Vorratsteichen, die über entsprechende Zu- und Abflüsse verfügen.

Ernte heuer später

Die Familie Fuchs kommt zusammen mit ihren acht Vertragspartnern auf eine Reisfläche von 60 Hektar. „Heuer ist die Ernte etwa um 14 Tage später als sonst“, erklärt der Reisbauer und spricht von einer Erntezeit von Ende September bis Ende Oktober. Er rechnet mit einem Hektarertrag von drei Tonnen Rohreis. Das ergibt dann etwa 1,5 Tonnen polierten Reis. „Reis wird nie ein Massenprodukt werden, sondern immer ein Nischenprodukt bleiben“, ist Fuchs überzeugt.

Der Südoststeirer freut sich, dass der einheimische Reis von den Konsumenten sehr gut angenommen wird. „Beim Preis sind wird etwa auf der Höhe mit dem hochwertigen italienischen Risottoreis“, sagt Fuchs. Zu beziehen ist sein Reis im eigenen Hofladen, in regionalen Bauernläden, im lokalen Handel bei Spar und Unimarkt sowie via Online.

 

 

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