NEUES LAND sammelt zusammen mit der Volkskultur Steiermark altes und neues Brauchtum und begleitet diesmal die Wundschuher Neujahrgeiger auf ihrem Weg.
Die Neujahrgeiger sind zwischen dem Stefanitag und dem letzten Jahrestag in vielen Teilen der Steiermark unterwegs. So auch in der Gemeinde Wundschuh, wo dieser Brauch vom Musikverein gepflegt wird. Aufgeteilt auf drei Gruppen zu jeweils acht bis zehn Musikern spielen sie ab dem zweiten Weihnachtsfeiertag drei Tage lang vor jedem Haus auf, wünschen den Hausleuten ein gutes, neues Jahr und sammeln gleichzeitig für den Neuankauf von Instrumenten.
…wir griaßn die Sau!
Andernorts sind es Volksmusikgruppen, die ihre guten Wünschen überbringen. Hans Hödl hat in seinem neuen Buch „Steirische Bräuche“ einen überlieferten Spruch wiedergegeben: „Wir griaßn den Hausherrn und seine Hausfrau, wir griaßn den Hund und wir griaßn die Sau! Wir griaßn den Knecht und wir griaßn die Dirn, wir griaßn das Kind, dos liegt in da Wiagn. Wos wünsch ma dem Hausherrn, wos wird eahm recht sein? A Handvoll Dukatn und an Keller voll Wein. Wos wünsch ma da Hausfrau, wos is sie denn wert? A silbernes Kochgschirr und an goldenen Herd. Wos wünsch ma den Kindern, wos is der Welt Brauch? A Freid zu den Eltern und a Hochzeitguat drauf. Des, wos wir euch wünschen, des moche Gott wohr! Des is unser Wunsch fürs kommende Johr!“
Ein Monat später sind in einigen Teilen des Landes neuerlich Musiker von Haus zu Haus unterwegs. Die „Lichtmessgeiger“ bringen zu Beginn des Monats Februar ihre Segenswünsche zu den Menschen.
Foto: Brodschneider