Geringere Apfelernte erwartet

von NEUES LAND

Die EU-Apfelernte fällt heuer mit 10,71 Millionen Tonnen unterdurchschnittlich aus. Auch die Menge in Österreich, insbesondere in der Steiermark, wird deutlich geringer sein.

Frühjahrsfröste und alternierende Erträge drücken die EU-Apfelernte heuer auf unterdurchschnittliche 10,71 Millionen Tonnen. Gegenüber dem Schnitt der letzten drei Jahre ergibt sich ein Minus von vier Prozent. Das europäische Apfelangebot fällt somit für die kommenden Monate etwas geringer aus. Dies geht aus der Prognose der World Apple and Pear Association (WAPA) hervor, die bei der diesjährigen Prognosfruit-Konferenz präsentiert wurde.

Steirische Apfelernte

Für Österreich weist die WAPA-Prognose für heuer eine erwartete Tafelapfelernte von rund 121.000 Tonnen aus. Dieser Wert bezieht sich jedoch nur auf die steirische Ernte (die knapp 80 Prozent der gesamtösterreichischen Menge ausmacht) und liegt 17 Prozent unter dem Wert des Vorjahres. Im Vergleich mit dem dreijährigen Durchschnitt (2017 bis 2019) ergibt sich heuer eine um neun Prozent geringere Menge. Auch hierzulande haben heuer Spätfröste die Apfel-Anlagen, vor allem in der Steiermark und in Oberösterreich, geschädigt.

Europa

Laut der WAPA-Prognose sind in mehreren großen Apfelproduktionsländern der EU spürbare Einbußen zu erwarten. In Frankreich werden voraussichtlich um 13 Prozent weniger Tafeläpfel geerntet. Für Deutschland prognostiziert die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) eine Marktproduktion von 951.000 Tonnen, das sind um vier Prozent weniger als im Vorjahr. Auch Spanien (-16%) und Portugal (-15%) melden geringere Erntemengen. Italien erwartet dagegen mit 2,08 Millionen Tonnen nur geringe Einbußen (-1%). Hervorzuheben ist vor allem auch Polen, das als größter Apfelproduzent der EU mit 3,4 Millionen Tonnen zwar die sehr geringe Menge des Vorjahres deutlich übertrifft, aber gleichzeitig um rund 1,5 Millionen Tonnen hinter seiner möglichen Produktionskapazität zurückbleibt.

Corona-Krise

Im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie könnten sich auch die globalen Warenströme für Äpfel verändern. Die Europäische Union exportiert jährlich 1,3 Millionen Tonnen Äpfel und ist auf offene Märkte in Asien, Amerika und Südamerika angewiesen. Sollte es hier zu Einschränkungen kommen, würde dies den EU-Binnenmarkt belasten.

 

Bei Birnen prognostiziert die WAPA für heuer eine EU-Erntemenge von 2,2 Millionen Tonnen. Das Plus von 240.000 Tonnen zum Jahr 2019 dürfte wieder eine volle Marktversorgung ermöglichen, beinhaltet aber keinen Überhang. Die Produzenten erwarten auch hier einen stabilen Markt. Immerhin fällt die Ernte um 200.000 Tonnen kleiner aus als in den Spitzenjahren 2015 und 2017. Italien, der größte Birnenproduzent der EU, kann mit 642.000 Tonnen um 77 Prozent mehr Früchte einbringen als im sehr schwachen Vorjahr und damit an die Mengen der letzten drei Jahre anschließen.

 

Beitragsfoto: agrarfoto.com

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